NRW-Tarifvertrag: Bäcker zahlen 4 bis 13 Prozent mehr

NRW-Tarifvertrag: Bäcker zahlen 4 bis 13 Prozent mehr

Mitarbeiter im Bäckerhandwerk NRW und in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier erhalten ab dem 1. Januar 2023 – je nach Tarifgruppe – zwischen 4 Prozent und 13 Prozent mehr Lohn. Die Entgelte für Fachkräfte steigen dabei stärker als für unqualifizierte. Die Personalkosten der Betriebe erhöhen sich durchschnittlich um rund 7 %. Aufgrund der neuen Struktur der Entgelttabelle hängt dieser Wert jedoch maßgeblich von der individuellen Verteilung der Mitarbeiter auf die einzelnen Tarifgruppen ab, teilten der Bäcker-Innungsverband Westfalen-Lippe und der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks mit.

Das Besondere am neuen Tarifvertrag ist die Nutzung der Inflationsausgleichsprämie auf Basis eines vereinbarten Zuschlags auf den Stundenlohn pro tatsächlich gearbeiteter Stunde. So erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen möglichst großen Anteil der tariflichen Steigerungen auch netto auf ihrem Konto. Als weiteres Novum wird der tarifvertraglich vereinbarte Zuschuss über die Inflationsausgleichsprämie am Ende der Laufzeit des Tarifvertrages in voller Höhe dem Entgelt hinzugerechnet – die Inflationsausgleichsprämie stärkt damit sofort die Kaufkraft der Mitarbeiter und geht am Ende des Tarifvertrages nicht verloren. Der neue Tarifvertrag schließt nahtlos an den bisherigen Tarifvertrag an und hat eine Laufzeit vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2024.

„Das Bäckerhandwerk hat in NRW in den vergangenen rund zweieinhalb Krisenjahren seinen Umsatz kaum steigern können. Trotz dieser stagnierenden Umsätze und damit einhergehenden fallenden Erträgen erfahren unsere geschätzten Mitarbeiter/innen durch diese Einigung in Zeiten einer erheblichen Inflation eine angemessene Entgeltanpassung“, sagten die beiden Verhandlungsführer Jürgen Hinkelmann und Jörg von Polheim nach den Verhandlungen mit der Gewerkschaft NGG. „Zugleich ermöglicht der Tarifabschluss über 16 Monate unseren Betrieben in der aktuell wegen der Energiekrise nur sehr schwer planbaren Wirtschaftslage eine mittelfristige Planungssicherheit unter Berücksichtigung ihrer wirtschaftlichen Belange. Das Bäckerhandwerk bietet damit seinen Mitarbeiter/innen Sicherheit und Stabilität in Zeiten der Inflation.“

Foto: Adobestock