Brot-Mythen im Fokus
Das Leipziger Unternehmen Brotliebling, Hersteller von Brotbackmischungen, meldet sich zu Wort, um mit vermeintlichen Brot-Mythen und Irrtümern rund um das Produkt aufzuräumen. Brot sei ein Lebensmittel mit Geschichte, Bedeutung und Imageproblemen. Es gehöre zwar zum kulinarischen Erbe, werde aber immer häufiger infrage gestellt. Dabei zeige ein genauer Blick, dass Brot selbst nicht das Problem ist, sondern die Art und Weise, wie es heute oft produziert wird.
Brot macht dick
Die Vorstellung, dass Brot grundsätzlich zu Übergewicht führt, sei weit verbreitet und trotzdem falsch. Es komme auf die Sorte an. Weißbrote aus stark ausgemahlenem Mehl treiben den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe und machen kaum satt. Anders sehe es bei vollwertigen Broten mit lang geführtem Teig aus: Sie enthalten komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und wichtige Mikronährstoffe, die den Körper nachhaltig versorgen. Wer bewusst auswählt und Maß hält, kann Brot ohne schlechtes Gewissen genießen. Es kann sogar helfen, länger satt zu bleiben und Heißhunger vorzubeugen.
Gluten ist schuld
Immer mehr Menschen klagen nach dem Brotverzehr über Unwohlsein und führen das auf eine vermeintliche Glutenunverträglichkeit zurück. Doch in vielen Fällen seien nicht Gluten, sondern sogenannte FODMAPs die Ursache. Es handelt sich dabei um schwer verdauliche Zucker, die in Brot vorkommen, wenn der Teig zu schnell verarbeitet wird. Industriell hergestelltes Brot lässt dem Teig oft nur ein bis zwei Stunden Zeit – das ist zu kurz, um FODMAPs durch Fermentation abzubauen. Brotliebling setze auf Teigführungen von bis zu 48 Stunden. Das gibt Hefen und Milchsäurebakterien die Zeit, FODMAPs in mehreren Phasen zu zersetzen und macht das Brot bekömmlicher – selbst für viele Menschen mit empfindlicher Verdauung.
„Fitnessbrot“ & Co. sind die bessere Wahl
Gesund klingende Brote wie „Eiweißbrot“, „Fitnessbrot“ oder „glutenfrei“ wirken auf den ersten Blick zeitgemäß und vorteilhaft, doch oft handele es sich dabei um Marketing. Eiweißbrote etwa enthalten häufig mehr Fett und Kalorien als ein normales Vollkornbrot. Viele glutenfreie Produkte bestehen aus Stärke, Bindemitteln und Emulgatoren, aber kaum aus vollwertigen Zutaten. Und auch bei „Fitnessbroten“ lohnt ein Blick auf die Inhaltsstoffe: Häufig handelt es sich dabei um Weißbrote verziert mit ein paar Sonnenblumenkernen. Entscheidend ist nicht das Etikett, sondern die tatsächliche Zusammensetzung und Verarbeitung des Brots.
Brot ist generell ungesund
Ein pauschales Urteil über Brot werde der Vielfalt dieses Lebensmittels nicht gerecht. In der industriellen Herstellung sorgten Emulgatoren, Enzyme und Konservierungsstoffe für gleichbleibende Optik, aber sie belasten den Darm und stehen im Verdacht, das Gleichgewicht der Mikrobiota zu stören. Handwerklich gefertigtes Sauerteigbrot hingegen ist reich an natürlichen Inhaltsstoffen, bekömmlich und aromatisch. Es kann die Verdauung fördern, die Aufnahme von Mineralstoffen verbessern und den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Die Frage ist also nicht, ob Brot gesund ist, sondern, wie es gemacht wird.
Wer gesund leben will, muss auf Brot verzichten
Diättrends wie Low Carb oder Clean Eating stellen Brot zunehmend als „Feind“ dar, dabei kann es Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. Entscheidend ist die Qualität. Vollkorn-Sauerteigbrote mit langer Fermentation liefern wertvolle Ballaststoffe, B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sättigen langanhaltend und passen ideal in eine moderne, pflanzenbetonte Ernährung. Wer bewusst wählt, kann Brot sogar gezielt für seine Gesundheit nutzen, anstatt es pauschal vom Speiseplan zu streichen.