Tisch nur gegen Bezahlung

Tisch nur gegen Bezahlung

Spontan ins Restaurant um die Ecke essen gehen? Das ist in New York unmöglich geworden. Wie Antje Passenheim von der ARD New York auf tagesschau.de berichtet, sind Tische in angesagten New Yorker Lokalen begehrte Trophäen geworden, für die viel Geld bezahlt wird. Gastronomen raten allen Ernstes, einen Monat im Voraus einen Tisch zu reservieren. Zahlreiche Reservierungs-Apps mischen dabei mit.

Walk Ins“ sind out und immer öfter unmöglich
Bei der angesagten Polo-Bar sei eine Reservierung sogar ein Muss, berichtet die Korrespondentin Passenheim weiter. Das spontane Vorbeikommen, also „Walk Ins“, seien out. Rein komme sowieso nur, wer vorher reserviert habe. Wer das wolle, brauche gute Nerven für die Warteschleife der Telefon-Buchungshotline. Oder man setze auf eine Reservierungsplattform wie Kuppler, Resy und Open Table, die Gäste in New York an die mehr als 25.000 Restaurants vermittle. Neben diesen kostenfeien Apps gebe es zudem kostenpflichtige Angebote für eine Reservierung.

200 Dollar für den Tisch
Anbieter wie „Appointment Trader“ handeln mit kurzfristig frei werdenden Kapazitäen. Auf der App werde mit Plätzen der US-Top-Lokale gehandelt, sagt App-Entwickler Jonas Frey. Bei den angesagtesten Läden, seien die Reservierungen dementsprechend teuer, so der gebürtige Stuttgarter, der seit fünf Jahre in den USA lebe. „In der Polo-Bar verkaufen wir Reservierungen im Durchschnitt für 214 Dollar – nur um den Tisch zu kriegen. Ohne dass du was gegessen hast.“ Richtig neu, sei das aber nicht. Die „schnellen Plätze in den Top-Restaurants, die habe es noch nie wirklich umsonst gegeben.“ Apps wie seine machten nur sichtbar, was früher unterm Pult des Maitre D, des Platzanweisers, abgelaufen sei: Den habe man kennen müssen. „Dem Fritzen hast du 100 Dollar zugesteckt, und dann hat er dich hingesetzt“, beschreibt Frey die Zeiten vor den Reservierungs-Apps.

Auch Absagen sind teuer
Wem kurzfristig etwas dazwischen kommt, sodass der Tisch wieder storniert wird, müsse in New York immer öfter dafür zahlen, berichtet Passenheim. Absagen kosteten nicht selten 25 Dollar pro Person. Das Elite-Restaurant Eleven Madison Park behalte für die Reservierung eines „Tasting Dinner for Two“ bei der Buchung automatisch eine Kaution von umgerechnet 750 Euro ein, die auch bei einer Absage nicht zurückbezahlt werde.

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Foto: stockelements