Schapfenmühle baut Regionalität aus

Schapfenmühle baut Regionalität aus

Die Schapfenmühle will ihr Konzept des regionalen Getreideeinkaufs weiter ausbauen. Das kündigte David Quast, Einkäufer Getreide, bei einer Presseveranstaltung an. Seit Ende der 80er Jahre setzen die Ulmer auf den Vertragsanbau, zunächst nur für Dinkel. Heute bauen Vertragslandwirte auch Emmer, Weizen und weitere Getreide nach den Spezifikationen der Schapfenmühle an. Dadurch war es möglich, eine Brotgerste mit höherem Beta-Glucan-Gehalt anzubauen und eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen.

David Quast, Einkäufer Getreide

Der Dialog mit den Vertragslandwirten führt dazu, die angebauten Sorten zu optimieren. Begann der Emmer-Anbau 2014 noch mit Sorten wie Ramses oder Heuholzer Kolben kommen künftig Roter Heidfelder und Späth’s Albjuwel in den Boden. Sie passen besser zu den veränderten klimatischen Bedingungen. „Die Landwirtschaft ist erster Ansprechpartner bei neuen Projekten“, sagte David Quast. „So bekommen wir am Ende genau das Mehl, das wir brauchen.“

Mühle und Landwirte profitieren auch wirtschaftlich: Die Mühle garantiert die Abnahme des
Getreides aus der regionalen Landwirtschaft zum festgelegten Preis und hat im Gegenzug auch bei schwankenden Marktpreisen eine hohe Planungssicherheit. Trotz der rückläufigen Ernte sei genügend Getreide verfügbar. Während einfache Qualitäten im Preis stabil bis leicht niedriger als im Vorjahr liegen dürften, müsse für hochwertigere Mehle mit einem Aufschlag gerechnet werden.

Um die Getreide lagern zu können, wurde in den vergangenen Jahren die Lagerkapazität ausgebaut. Heute beträgt sie rund 30.000 Tonnen, 100.000 Tonnen können pro Jahr vermahlen werden.

Schapfenmühle präsentiert Erntebericht 2023
„Die diesjährigen Ernteergebnisse sind wieder einmal geprägt von Wetterkapriolen: Ein nasser Frühling, achtwöchige Trockenheit im Mai sowie Juni und ständiger Dauerregen während der Ernte“, sagte Jürgen Ellerkamp, Leiter Geschäftsbereich Bäckergeschäft, bei dem Pressegespräch. „Mengen und Qualität haben unter dem wochenlangen Dauerregen sehr gelitten.“ Die Erträge bei der bedeutendsten Getreideart, dem Weizen, liegen nach seinen Worten deutlich unter Vorjahr, die Proteinwerte schwächeln und die Qualitäten sind durchwachsen. Besser sehe es bei Dinkel aus: Die Erträge sind durchschnittlich, die Abweichungen bei der Qualität überschaubar.

Jürgen Ellerkamp, Leiter Geschäftsbereich Bäckergeschäft

Um den Bäckern den Wechsel zum Mehl aus neuer Ernte zu erleichtern, mischt die Schapfenmühle für eine Übergangszeit noch Mehle aus der Ernte 2022 mit denen aus der aktuellen Ernte. Wie Bäcker danach mit dem neuen Mehl umgehen sollten, hat die Schapfenmühle in ihrem Erntebericht zusammengestellt. Hier können Sie ihn herunterladen.