Getreide selbst anbauen

Getreide selbst anbauen

Zusammen mit vier anderen Betrieben aus dem Münsterland lässt die Bäckerei Beckmann in Remscheid eigenes Getreide anbauen. Auf einem Feld in Haltern am See wächst ihr Getreide darunter Ur-Sorten wie Waldstaudenroggen und Emmer. „Diese Sorten sind sehr aromatisch“, schwärmt Beckmann-Produktionsleiter Lothar Lüssem gegenüber dem “Remscheid Generalanzeiger“. Der Anbau sei der nächste Schritt in Sachen Drei-Stufen-Sauerteig. Den vergleichsweise aufwendingen Herstellungsprozess löst der Betrieb technisch. Eine Maschine namens Jove MaRo, die mit Steh- und Rührzeiten und Temperaturen programmiert wird, übernimmt den Job.

Fünf Bäcker, ein Landwirt und Urgetreide
So entstand die Idee, für den besonderen Sauerteig besonderes Getreide anzubauen. Auf der Suche nach einem Partner kam der Kontakt zu einem Landwirt in der Region zustande. Der habe einige Flächen, die für den konventionellen Anbau zu klein sind. Also nutzen sie nun die Bäcker – inklusive des Lehrpfads „Vom Acker zum Bäcker“, der den Weg des Getreides über die Mühle zum Brot erfahrbar macht. Die erste Ernte wird in diesem Sommer erwartet. Wie viel Mehl das ergebe, wisse man dann erst, auch die Verteilung unter den fünf teilnehmenden Bäckern sei noch zu besprechen.

Neue Brotsorten mit Waldstaudenroggen und Emmer
Die Vorfreude ist jedenfalls bei Produktionsleiter Lüssem schon jetzt groß: „Ein Brot nur daraus zu machen, wäre zu krass.“ Das Mehl beizumischen eröffne spannende Geschmackswelten. Ein Emmer-Vollkornbrot hat Bäckerei Beckmann bereits im Sortiment. Solche besonderen Brotsorten seien aber nicht das Hauptgeschäft für den Betrieb mit 18 Fachgeschäften: „Das ist schon was exklusives.“ Aber das richtige für Kunden, die neue Geschmackserlebnisse suchen. Und dabei auf Regionalität und Nachhaltigkeit achten.