„Mehlreport“: Ernteausgabe 2022

„Mehlreport“: Ernteausgabe 2022

Die Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung (GMF) berichtet im neuen „Mehlreport“ über die diesjährige Getreideernte mitsamt der Ergebnisse des Detmolder Erntegesprächs und aktualisierte Destatis-Zahlen. Demnach fiel die Ernte 2022 trotz vielfach langer Trockenperioden besser aus, als es manch pessimistische Prognosen erwarten ließen: Die bundesweit eingebrachte Erntemenge von Weizen und Roggen entspricht dem langjährigen Mittel – wenn auch aus landwirtschaftlicher Sicht mit regionalen Ertragsproblemen.

Wo es gute Erträge gab, fehlte es oft an Protein: Die Qualitäten sind daher wieder sehr heterogen, vor allem im Westen gab es Beschaffungsprobleme für die Mühlen. Insgesamt sind die backtechnischen Eigenschaften mehr als zufriedenstellend und gut zu händeln.

Bei den getreideanalytischen Kennzahlen hat sich einiges verändert, insbesondere bei den eiweißabhängigen Parametern. Die durchweg hohen Fallzahlen signalisieren eine schwache Enzymatik, was bäckerisches Know-how mit Führungsunterstützung bei der Teigbereitung erfordern wird. Das zeigen die Untersuchungsergebnisse des Instituts für Sicherheit und Qualität bei Getreide (MRI-Detmold) aus der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE), die beim diesjährigen Erntegespräch der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung in Detmold präsentiert wurden: Vor allem die Spannbreiten der untersuchten Qualitätskenngrößen im geernteten Getreide sind auch in diesem Jahr wieder enorm. Wie aber ein Blick in die Ernteberichte der Mühlenwirtschaft deutlich macht, konnten die witterungs- und sortenbedingten Schwankungsbreiten beim Rohstoff Getreide durch gezielt selektierende Verarbeitung auf backtechnisch gut handhabbare Qualitätskorridore bei den typischen Bäckermehlen der Typen W550 bzw. R997/1150 eingeengt werden.
Im neuen Mehlreport sind die wichtigsten Ergebnisse – mit aktuellem Stand der zweiten Ernteschätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) von Ende September – kurz und knapp auf zwei Seiten zusammengefasst.
Die 2022er Ernteausgabe des „Mehlreports“ steht ab sofort hier zur Verfügung – ausschließlich digital.

Foto: AdobeStock