Bäcker Schlär liefert mit der Kutsche

Bäcker Schlär liefert mit der Kutsche

Seit die Benzinpreise an den Tankstellen explodieren, ist Bäckermeister Peter Schlär aus Mudau in Baden-Württemberg umgestiegen. Um Sprit zu sparen sei er auf eine 120 Jahre alte Pferdekutsche umgesattelt, berichtet der 59-Jährige im Fachmagazin „Pferde.de“. Drei bis vier Mal die Woche beliefere er so 14 Ortschaften und Supermärkte mit seinen Backwaren. Ob sich die Aktion wirklich rechne, hat er noch nicht geprüft. Er spare zwar bis zu 400 Euro Spritkosten im Monat, gleichzeitig könne er aber weniger Brot ausliefern. Trotzdem: „Ich will damit auch ein Zeichen setzen.“ Zudem mache der Anblick seiner Bäckerkutsche den Menschen viel Freude – und macht ist eine tolle Werbung für das Bäckerhandwerk und seinen Betrieb.

Traditionsbäckerei und Landwirtschaft
Brot und Pferde hätten für ihn schon immer zusammengehört: „Wir haben eine Traditionsbäckerei, uns gibt es seit 1901“, erklärt Schlär. „Aber auch Landwirtschaft gehörte immer dazu. Meine Mutter hat mit Pferden noch auf dem Acker gearbeitet.“ Der heute 59-Jährige saß bereits mit zwei Jahren auf dem Pferd. Heute leitet Schlär die Bäckerei heute in fünfter Generation – und liebt historische Kutschen. Eine seiner fünf alten Kutschen ist eine 120 Jahre alte historische Bäckerkutsche. „Die habe ich schon vor etwa zehn Jahren für historische Umzüge gekauft“, erzählt Schlär.

Lieferservice in der Region mit zwei Pferdestärken
Anfang 2022 habe er sich dann endlich einen Traum wahrgemacht. Seitdem spannt der Bäckermeister drei bis vier Mal die Woche zwei Pferde vor die Kutsche. „Dann beliefere ich mit meinen Pferden bis zu 14 Ortschaften und Supermärkte in der näheren Umgebung mit meinen Backwaren.“ Mit rund 230 Kilo Brot fährt er dann zwischen 20 bis 30 Kilometer an einem Tag.

Ob sich die Aktion wirklich rechnet, hat er noch nicht geprüft. Er spare zwar bis zu 400 Euro Spritkosten im Monat, gleichzeitig könne er aber weniger Brot ausliefern. Trotzdem beliebe er dabei: „Ich will damit auch ein Zeichen setzen.“ Für Schlär gibt es dazu noch einen weiteren Grund: „Es bringt den Leuten auch Spaß, wenn ich mit der Pferdekutsche komme. Die Kinder sind begeistert. Und die älteren Menschen erinnert der Anblick an ihre eigene Kindheit, als Kutschen und Pferde noch zum Alltag dazu gehörten.“

Seine Pferde stehen bei ihm immer an erster Stelle: Emilio, Freddy und Ulli stehen unmittelbar hinter der Backstube. „Und bevor ich frühstücke, werden sie erst einmal versorgt“, betont Schlär. „Ulli klopft immer ganz laut, wenn ich mal zu spät komme“, sagt er lachend. Wenn das Wetter zu schlecht ist oder es den Pferden mal nicht so gut geht, lässt der Bäcker die Kutsche stehen. „Es soll schließlich auch den Pferden Spaß bringen.“

Hier können Sie den gesamten Artikel über Bäckermeister Schlär und seine Bäckerkutsche lesen.

Foto: Peter Schlär