Protestaktion: Licht aus

Bäckerei Tilsen, Lohner Landbäcker (Foto) und das Café Wegner waren dabei: „Uns geht das Licht aus. Heute das Licht, morgen der Ofen“: Zahlreiche Bäckereibetriebe schalteten vergangenen Donnerstag die Lichter aus, um auf die massiv gestiegenen Preise aufmerksam zu machen. Der Bäcker-Innungsverband Niedersachsen/Bremen schätzt, dass sich der Gaspreis für mittelgroße Betriebe bis zum kommenden Jahr versiebenfachen werde. Familiengeführte Handwerksbetriebe sähen sich im Nachteil gegenüber großen Konzernen, da sie keine Preisnachlässe bei Strom oder Gas bekämen. Auch könnten Bäckereien keine Rabatte herausholen, sagte Carsten Richter von der Bäcker-Innung für die Landkreise Stade, Harburg und Lüneburg. Wenn nichts geschieht, sei das für die Bäckereien existenzbedrohend, warnt die Innung. Bis zu einem Drittel der Betriebe könnte insolvent gehen oder aufgeben.

Hilfe zur Selbsthilfe
Mecklenburg-Vorpommerns Innungsmeister Matthias Grenzer vom Cafe Wegner forderte „Hilfe zur Selbsthilfe“. Seiner Ansicht nach sollte es einen „Energiepreisdeckel“ und einen „Gasdeckel“ geben, da rund 70 Prozent der Bäckereien ihren Ofen mit Gas heizen würden, so Grenzer bei NDR MV Live. Eine Weitergabe der Preiserhöhungen an die Verbraucher und Kunden lehnte er ab: „Das Geld in der Kundschaft ist einfach nicht da, die Schmerzgrenze ist erreicht.“ Zur Zeit seien schon etwa 40 Prozent der Bäckereien in MV in finanziellen Schwierigkeiten. Für den Winter erwarte er viele Geschäftsaufgaben.

In Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern waren Kamerateams des NDR unterwegs, um die Stimmung bei der Protestaktion einzufangen.

Foto: Screenshot ndr.de