Bäko-Chef Strehle: Rohstoffversorgung hat Priorität

Bäko-Chef Strehle: Rohstoffversorgung hat Priorität

Sieht die Bäko-Zentrale und die Regionalgenossenschaften auf einem guten Weg: Stefan Strehle, Vorstandssprecher der Bäko-Zentrale eG bei seinem Vortrag in Neu-Isenburg. Foto: Töpfer


Es gab neueste Zahlen, ein paar Abschiedsreden und Einblicke in Zukunftsprojekte. Doch die beste Nachricht für Deutschlands Bäcker und Konditoren kam während der Generalversammlung der Bäko-Zentrale eG in Neu-Isenburg eher in einem Halbsatz daher: Die Versorgung mit Rohstoffen hat in der aktuellen Krise laut Vorstandssprecher Stefan Strehle Priorität. Die Bäkos hätten vorgesorgt und ihre Lagerhaltung erhöht. Was allerdings auch höher ausfallen werde, seien die Preise, denn die Bäko müsse ebenfalls mehr aufwenden, um die Rohstoffe zu beschaffen.

Strehle erläuterte die positive Geschäftsentwicklung 2021: „Es ist uns gelungen, sehr nahe an das Umsatz-Rekordergebnis von 2019 anzuknüpfen und hiermit eine solide Basis für unsere Weiterentwicklung zu legen.“ Trotz erheblicher Belastungen durch das zweite Pandemiejahr konnte die Bäko-Zentrale ihren Gesamtumsatz 2021 um 7,3 % auf 1,47 Mrd. Euro deutlich ausbauen. Vor allem der TK-Bereich (+15,1%) und der Frischdienst (+12,3 %) legten zu. Ohne die Preissteigerungen hätte das Umsatzplus bei rund einem Prozent gelegen. Gleichzeitig stellte die Bäko 2021 wichtige strategische Weichen für die Zukunft.

Bäko vor komplexem Veränderungsprozess

„Die Bäko-Zentrale ist auf einer Reise durch einen komplexen und zukunftsgerichteten Veränderungsprozess. Dabei haben wir uns das Ziel gesetzt, zu Gunsten des backenden Handwerks und der Bäko-Regionalgenossenschaften sowohl unsere Stärken in der Warenversorgung zu stärken, als auch neue Chancen, insbesondere auf den Gebieten Innovationsmanagement und digitale Transformation, zu entwickeln“, berichtet Strehle. Erste Erfolge sind im Bereich des digitalen Belegwesens zu verzeichnen. Bislang konnten rund 230 Lieferanten der Bäko-Organisation auf digitalen Rechnungsbezug umgestellt werden.

Zur Optimierung und Stärkung eines zeitgemäßen digitalen Angebots für die Regionalgenos-senschaften und das backende Handwerk wird die Zusammenarbeit zwischen der BackBüro Service GmbH und der Bäko-Zentrale konzentriert und ausgebaut. Eine aktive Sortimentspolitik soll dem Handwerk helfen, sich zu differenzieren. Aus diesem Grund plant die Bäko den Aufbau eines Innovationsnetzwerks mit Dienstleistungs- und Handelspartnern sowie Herstellern.

Das Geschäftsjahr 2021 in Kürze:

Bäko-Zentrale
o Gesamtumsatz: 1,47 Mrd. Euro (+ 7,3 % zum Vorjahr)
o Jahresergebnis: 1,39 Mio. Euro
o Vergütungen an die Regionalgenossenschaften auf Rekordniveau: 22,09 Mio. Euro (+13,7 % zum Vorjahr)
o Attraktive Dividendenausschüttung in Höhe von 6 %

Bäko-Organisation
o Gesamtumsatz der Bäko-Regionalgenossenschaften: 2,16 Mrd. Euro für Deutschland und Österreich (+4,7 % zum Vorjahr)
o Anzahl backender Kunden (Deutschland und Österreich): rund 13.000

Das backende Handwerk
o Das Bäckerhandwerk steigerte den Umsatz 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 % auf 14,89 Mrd. Euro, bei gleichzeitigem weiteren Abschmelzungsprozess der Betriebe auf 9.965 (-216)
o Der Gesamtumsatz des Konditorenhandwerks stieg 2021 um 3,1 % auf 1,68 Mrd. Euro, bei gleichzeitig leichtem Anstieg der Anzahl der Betriebe auf 3.394 (+102)

Frank Bachhausen, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bäko-Zentrale, zeigte sich mit dem Jahr 2021 zufrieden: „Die Bäko-Zentrale eG hat mit dem nun vorliegenden Geschäftsbericht 2021 erneut unter Beweis gestellt, dass sie auch in herausfordernden Zeiten Stabilität und Verlässlichkeit bietet und gleichzeitig in enger Abstimmung mit den Gremien den umfangreichen Change-Prozess des Unternehmens voranbringt.“

Künstler Thomas Klefisch hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und für jeder der 28 Bäko-Regionalgenossenschaften ein Bild mit typischen Motiven der Regionen gezeichnet. Den Teilnehmern der Bäko Franken Oberbayern-Nord gefiel es. Foto: Töpfer