Unerwartetes Dankeschön

Unerwartetes Dankeschön

Wie jeden Tag war auch an diesem Morgen schon viel los in der Bäckerei von Renate Sommerfeldt in Lübeck. Brötchen belegen, Kaffee ausschenken, Regale nachfüllen. Für jeden Kunden hat Sommerfeldt einen freundlichen Spruch auf den Lippen und jeder wird geduzt, ganz gleich ob der Kunde ein Handwerker, ein Anwalt oder sonst wäre ist. Dann sei ein ihr unbekannter Kunde hereingekommen, erzählt sie später dem Journalisten der „Lübecker Nachrichten“. Nachdem er einen 50 Euro-Schein auf die Theke gelegt habe, hätte sie ihn gefragt: „Und, was möchteste dafür haben?“ „Gar nichts“, habe der etwa 40-Jährige geantwortet. Das Geld sei der Dank für eine frühere Begegnung. Da habe er kein Geld gehabt und von der Bäckerin trotzdem ein Brötchen bekommen. Das sei zwar lange her, aber jetzt habe er Geld und wolle zurückzahlen.

Sommerfeldt war beinahe zu Tränen gerührt, aber bevor sie den Kunden noch etwas fragen konnte, zu seiner Situation früher und was er jetzt so mache, war er schon wieder ohne weitere Erklärung verschwunden. Sommerfeldt erzählt diese Geschichte öfters in diesen Tagen. Eine Geschichte, die zeige, dass es gut ist auch nach Jahren an gute Orte zurückzukehren und einfach „danke“ zu sagen.

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