Freibeträge statt Vergünstigungen

Freibeträge statt Vergünstigungen

Den bayerischen Bäckern geht die Ankündigung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz zu steuerlicher Förderung von Boni-Zahlungen nicht weit genug. „Die Corona-Krise bestimmt das gesellschaftliche und politische Geschehen in unserem Land ebenso wie weltweit mehr als alle anderen Krisen nach dem Zweiten Weltkrieg“, erklärt Heinrich Traublinger jun., stellvertretender Landesinnungsmeister für das bayerische Bäckerhandwerk.

Umso wichtiger sei es, dass es gerade jetzt Menschen gibt, die ihre Aufgabe verantwortungsbewusst wahrnehmen. Ein Pfeiler dieser Sicherheit seien die mittelständischen Betriebe der Bäcker, Metzger und Konditoren. In dieser Situation steuerbegünstigte Boni zu versprechen, also von Mehrbelastungen bei fehlenden Einnahmen, ist nach Ansicht des Verbandsvertreters des bayerischen Bäckerhandwerks unverantwortlich.

„Es ist in der momentanen Krisensituation mit großflächig geschlossenen Geschäften und dem Zwang zur Kurzarbeit in immer mehr Betrieben schwer vorstellbar, dass außer in boomenden Großmärkten des Lebensmitteleinzelhandels derartige Boni überhaupt bezahlt werden können“, teilt Stephan Kopp, der Geschäftsführer des Landes-Innungsverbandes für das bayerische Bäckerhandwerk mit.

Die meisten mittelständischen Unternehmen mit Ladengeschäft, dazu zählen unter anderem Bäcker, Metzger, Konditoren und Fachgeschäfte für Lebensmittel seien froh, wenn sie überhaupt ihre Arbeitsplätze erhalten können. Auch der sonstige handwerkliche Mittelstand könne in der aktuellen Krisensituation keine zusätzlichen Umsätze generieren und damit sicher auch keine Boni bezahlen.

„Wenn also der Bundesfinanzminister etwas Gutes tun möchte, wäre ein einmaliger Freibetrag für alle, die in dieser schwierigen Zeit arbeiten und damit Risiko auf sich nehmen, die Einzige, aber auch gerechteste Lösung“, so Traublinger.

Foto: Landes-Innungsverbandes für das bayerische Bäckerhandwerk