Corona – was Sie jetzt tun können

Corona – was Sie jetzt tun können

Schnell handeln – das ist das Motto, um auf die teils drastischen Umsatzrückgänge zu reagieren. 40, 50 – auf den Inseln bis zu 90 Prozent Umsatzrückgang melden die Kollegen. Doch es gibt auch Betriebe, die zulegen. Vor allem Brotbäckereien, Bäckereien auf dem Land und Stände auf Wochenmärkten melden Umsatzplus. Bernd Kütscher, Leiter der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim (ADB), hat Vorschläge, was Bäcker jetzt tun können, um durch die Krise zu kommen.  

Bieten Sie haltbare Produkte an: Halbgebackenes, Musliriegel, Nudeln, Vollkornprodukte, Toastbrot. Die Kunden suchen Produkte, die länger haltbar sind. Bieten Sie so etwas an.

Gutscheine anbieten: „Du bist jetzt ein Bäckerretter.“ Schreibt Remmers Backstube von der ostfriesischen Insel Langeoog auf Gutscheine und verkauft sie auch über den Online-Shop – für die vielen Touristen, die später nach Langenoog kommen werden: „Mit unserer Bäckerretter-Karte kaufst du 25 Inselbrötchen und noch viel wichtiger, mit uns gemeinsam hältst du Remmers Backstube am Leben. Die Bäckerretter-Karte wird dir nach deiner Bestellung schnellst möglich per Post zugeschickt! Du kannst deine Bäckerretter-Lizenz dann bei deinem nächsten Langeoog-Urlaub oder Besuch auf der Insel am Stück oder aufgeteilt in einem unserer Läden gegen 25 Inselbrötchen einlösen! Danke sagt dir Jannes Remmers und das ganze Team der Remmers Backstube.“

Eine Renaissance erleben Verkaufsmobile. Königs Brotkorb aus Attendorn im südlichen Sauerland schickt seit ein paar Tagen zwischen 12 und 18 Uhr ein Brotmobil auf Tour. Das Sortiment wurde um einige Artikel erweitert, und er bietet jetzt auch Wurstwaren befreundeter Metzgereien an. Außerdem Mehl, Eier und Butter. „1.000 Euro kommen da an einem Nachmittag zusammen“, verrät Ralf König. „Und die Kunden schätzen den Service.“ Auf Facebook werden die Touren jeweils angekündigt.

Kommt seinen Kunden entgegen: Ralf König in seinem Brotmobil. Foto: privat

Brötchenjungen reaktivieren: Liefern Sie den Kunden morgens Brötchen an die Haustür.

Stände auf Wochenmärkten aufbauen: Wochenmärkte stehen bei den Kunden hoch im Kurs. Wenn Sie die Möglichkeit haben, biete Sie dort Ihre Waren zusätzlich an, um Umsatzrückgänge in anderen Bereichen auszugleichen. „Wir haben unsere Standorte von 8 Märkten auf 16 ausgebaut. Ich empfehle allen Kollegen, die in der läge sind, sich einen Verkaufsanhänger zu mieten oder zu kaufen, diesen Schritt zu wagen“, schreibt ein Kollege im ADB-Forum auf Facebook.

Liquidität sichern: Verhandeln Sie mit Ihren Vermietern. Ein Versuch ist es allemal wert. Kütscher schlägt als Verhandlungsbasis den Verzicht auf zwei Monatsmieten und die Fortsetzung des Vertrags zu 60 Prozent des bisherigen Niveaus vor. Außerdem müsse schnell Kurzarbeit beantragt werden. Das sei für die Mitarbeiter zwar schwer, aber nötig, um die Betriebe am Leben zu halten. 

Webinare an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk buchen. Die Webinare sind kostenlos, das Programm gibt es hier: https://www.facebook.com/Backakademie/