Vogelhochzeit mit Schaumvögeln
Regionale Feste und Traditionen sind gute Gelegenheiten für Extraumsatz und besondere Backwaren. Der Kubschützer Dorfbäcker Stefan Richter backt für den Tag der Vogelhochzeit am 25. Januar traditionell eine Extrabackware für Kinder. Ähnlich wie am Abend vor dem Nikolaustag stellen die Kinder in der Lausitz am Vorabend Teller aufs Fensterbrett und finden dann als Dank für die Winterfütterung morgens süße Grüße vom Hochzeitsessen der Vögel vor. „Die Nachfrage wird von Jahr zu Jahr größer“, sagt Richter, Landesobermeister des Landesinnungsverbands Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen. Neben Teigvögeln sind es vor allem die in vielen Farben hergestellten Schaumvögel aus Baisermasse. „Aber auch unsere Krem- oder Vogelnester aus Dinkelkeks, Butterkrem, dunkler Schokolade und Fondanteiern erfreuen sich weiterhin ungebrochener Beliebtheit“, so Richter weiter.

v. l. Olaf Franke, Bäcker Stefan Richter und Dawid Statnik. Foto: Bäckerei Richter
„Die Vogelhochzeit feiert man nicht nur bei den Sorben, sondern mittlerweile in der ganzen Lausitz“, erläutert Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina – Bund Lausitzer Sorben. Kinder stellen in den Kindergärten und oft auch noch in den Grundschulen das Fest mit einem Hochzeitszug dar. Braut und Bräutigam und weitere Gäste tragen dabei die sorbische Tracht, die übrigen Gäste verkleiden sich als Vögel. Weithin bekannt ist das Vogelhochzeitslied. Bei diesem Brauch gehe es nicht nur um das Beschenken und Feiern, sondern auch um das Verständnis für die Natur. Damit ist diese Jahrhunderte alte Tradition auch eine Art der Wissensvermittlung, sagt Olaf Franke, Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien.