Bäckerhandwerk setzt auf Politikwechsel

Bäckerhandwerk setzt auf Politikwechsel

Modernes Arbeitszeitrecht für Sonn- und Feiertage, Wettbewerbsfähigkeit sichern durch Energieentlastung – Energiekosten absenken, Bürokratieabbau für mehr Wettbewerbsfähigkeit: Das Bäckerhandwerk mit insgesamt 15 Forderungen zur Neuwahl wünscht sich der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks von der künftigen Bundesregierung einen Politikwechsel. In einem Forderungskatalog benennt er Themen und Politikfelder, in denen nach seiner Ansicht nach dringend Handlungsbedarf besteht. „Deutschland steht vor einer Richtungswahl“, sagt Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes. „In wenigen Wochen müssen die Weichen in Deutschland richtig gestellt werden, um die Wirtschaft wieder zu beleben.“
 
„Das Bäckerhandwerk braucht eine klare mittelstandsfreundliche Ausrichtung der Wirtschaftspolitik. Um langfristig Wohlstand und Kaufkraft zu erhalten, muss Deutschland wettbewerbsfähig bleiben. Dazu gehören neben bezahlbarer Energie auch gut ausgebildete Fachkräfte und weniger Bürokratie“, ist Präsident Ermer überzeugt. Vor allem die überbordende Bürokratie sei ein großes Hemmnis für die Unternehmer.
 
Eine hohe Priorität für das Bäckerhandwerk hat auch die Modernisierung des Arbeitsrechtes: „Es kann nicht sein, dass Bäcker sonntags und feiertags nur drei Stunden backen dürfen, während Großbetriebe rund um die Uhr produzieren dürfen. Das führt zu Wettbewerbsverzerrung und schadet dem Handwerk“, bringt es Hauptgeschäftsführer Friedemann Berg auf den Punkt. Auch die Einmischung der Politik in die Tarifautonomie ist dem ZV ein Dorn im Auge: „Statt sich weiter in die Mindestlohnfindung einzumischen, sollte die Politik das Steuersystem reformieren und Sozialabgaben nachhaltig stabilisieren, damit die Arbeitnehmer mehr Netto vom Brutto in der Tasche haben“, so Hauptgeschäftsführer Berg.
 
Um die rund 9.200 Betriebe des Bäckerhandwerks zukunftssicher zu machen, bedürfe es auch einer nachhaltigen Energiepolitik, die neben bezahlbaren Energiepreisen vor allem Planungs- und Investitionssicherheit für die Handwerksbäckereien schafft. Zudem sollten die Begriffe Bäckerei und Bäcker stärker geschützt werden: Verbraucher müssen unterscheiden können, ob sie Handwerksqualität kaufen oder aufgebackene Industrieware. Eine klare gesetzliche Regelung, die vor Verbrauchertäuschung schützt, ist hierzu dringend notwendig.
 
Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerk hat seine 15 Forderungen zur Bundestagswahl an wichtige politische Entscheidungsträger versandt und will sie in den kommenden Wochen gezielt platzieren und in die politischen Debatten einbringen, wie auf der Grüne Wochen, die am 17. Januar in Berlin ihre Pforten öffnet.
 
Hier gehts zu den Wahlforderungen des Zentralverbands für das Bäckerhandwerk.

Foto: Foto: Katanonia/ Adobe Stock