Erfolgreich mit Wasserschutzweizen
Bäckermeister Michael Rindfleisch ist mit seinem Betrieb Fuhrmanns Backparadies in Bayreuth Partner der Aktion Grundwasserschutz. Er ist der erste in der Stadt und im Landkreis Bayreuth, der nur noch mit Wasserschutz-Weizen backt, berichtet der „Kurier“. Das Besondere am Wasserschutz-Weizen sei, dass die Landwirte statt drei Mal nur zwei Mal düngen, erklärt Katharina Schwab vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau. Da die dritte Düngung meist recht spät erfolge, werde sie häufig nicht vollständig von den Pflanzen aufgenommen werden, sodass die Reste mit dem Regen ins Grundwasser gelangen.
Im September hat Bäckermeister Rindfleisch seine Produktion auf Wasserschutzweizen umgestellt. „Vom Geschmack her ist es nicht anders“, sagt er. Beim Anbau von Back-Weizen werde in der Region jährlich im Normalfall rund 200 Kilogramm Stickstoff-Dünger pro Hektar ausgebracht, erläutert Andrea Künzl, bei der Regierung von Oberfranken für die Aktion Grundwasserschutz zuständig in der Zeitung „Kurier“. Der Wasserschutz-Weizen komme mit 160 Kilogramm pro Hektar und Jahr aus. Dadurch reduziere sich der Nitrateintrag ins Grundwasser und die CO2-Bilanz des Anbaus verbessere sich. Zudem bringe die Produktion und Verarbeitung von Wasserschutz-Weizen Landwirte, Müller und Bäcker zusammen. So stärke der Prozess die regionale Wertschöpfungsketten und das Handwerk.
Wasserschutz-Weizen in der Verarbeitung
In zwei Punkten unterscheidet sich das Mehl aus Wasserschutz-Weizen. Da der Teig weniger Klebereiweiß enthalte, brauche der Teig nicht mehr so intensiv geknetet werden, erläutert Bäckermeister Rindfleisch der Zeitung „Kurier“. Die Knetmaschine sei schon in sieben statt in achteinhalb Minuten mit dem Teig fertig, wodurch er Strom einsparen könne. Zudem sei das Mehl mit 48 Euro pro 100 Kilogramm, sechs Cent teurer als anderes Mehl.
Die Initiative Wasserschutz-Brot hat ist bereits vor zehn Jahren in Unterfranken ins Leben gerufen, um Landwirte, Müller, Bäcker und Wasserversorger zusammenzubringen. Die Aktion ist seitdem am Wachsen. In Oberfranken machen heute vier Landwirte, fünf Wasserversorger, sieben Bäckereien und eine Mühle mit. In Franken bauen bereits 31 Landwirte mit 350 Hektar Qualitätsweizen nach Wasserschutz-Kriterien an, der anschließend von fünf Mühlen und 31 Bäckereien mit 91 Verkaufsstellen verarbeitet wird.
Foto: Screenshot back.intern./ kurier.de
Hier lesen Sie den gesamten Beitrag im “Kurier”.