Betriebsnachfolge gesichert
Seit 1908 betreibt die Familie Rahe ihre Bäckerei in der niedersächsischen Stadt Osnabrück. Als lokale Größe ist die Familie froh, den Betrieb bald der vierten Generation übergeben zu können, wie die „Allgemeine Bäcker Zeitung“ berichtet. Sohn Alexander Rahe, Osnabücks erster Brotsommelier übernimmt. „Der Nachfolgeprozess ist sicherlich einer der größten Veränderungsprozesse unseres Unternehmens“, sagt der 29-Jährige. „Wir sind aber froh und dankbar, dass wir uns gut verstehen und familiäre Nachfolge für uns in Frage kommt.“ Das Thema sei aber sehr komplex und erfordere neben dem Tagesgeschäft viel Muße und einige Gespräche, räumt Rahe, der seit drei Jahren wieder im elterlichen Betrieb ist, ein. Es sei aber wichtig, diese Herausforderung früh und verantwortungsvoll anzugehen.
Echtes Bäckerhandwerk – klingt austauschbar, ist aber besonders
Nach dem Abi schloss der Junior zunächst ein Wirtschaftsingenieurstudium ab. Das Backhandwerk konnte ihn jedoch begeistern, und vor allen Dingen entwickelte er eine Leidenschaft fürs Brot, was für den Bäckermeister Grund genug war, sich in diesem Jahr als Brotsommelier ausbilden zu lassen. Damit ist er der erste Brotsommelier in Osnabrück. Ehrliches, echtes Bäckerhandwerk sei Rahe wichtig. „Das klingt austauschbar, ist aber besonders, wenn man es ernst nimmt“, sagt er.
100 Prozent handmade
„Wir produzieren wirklich selbst und dahinter stehen wir zu 100 Prozent“, sagt Alexander Rahe. Das wissen die Kunden offenbar zu schätzen. Schuster bleib bei deinem Leisten ist ein Motto von Alexander und Hans Rahe. „Das heißt für uns: Wir wollen das, was wir im Ursprung können, fokussieren und spitzenmäßig machen – backen. So gut, dass wir besser sind als die Mitbewerber und Industrie und so gut, dass wir auch den Sonntagskuchen der Hausfrau ersetzen und täglich gutes Brot als Nahrungsgrundquelle stellen.“
Standorte auf den neusten Stand bringen
Jüngst hat das Unternehmen zwei neue Standorte eröffnet, außerdem einen anderen modernisiert. „Das ist gerade ein Dauerthema bei uns“, sagt Rahe. „Wir sind gerade sehr beschäftigt damit, unsere Standorte auf den neuesten Stand zu bringen und unrentable zu schließen, da setzen wir auf eine fluide Standortpolitik, das heißt, wir wollen nicht zwangsläufig Standorte behalten, wenn sich die Rahmenbedingungen wie Miete oder Wohnumgebung ändern. Sich trennen zu können, ist in dieser Hinsicht entscheidend, finden wir.“
Tolles Zukunftsteam
Tagesproduktion, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel, Social Media – die Themen für die Bäckerei und ihren Nachfolger sind mannigfaltig und sollen gemeinsam angegangen werden. „Wir möchten den Nachfolgeprozess nun erst einmal erfolgreich durchschreiten und ein tolles Zukunftsteam aufbauen“, sagt Alexander Rahe.
Foto: Allgemeine Bäcker Zeitung