Bäckerei macht Jobabsage öffentlich

Bäckerei macht Jobabsage öffentlich


Am Freitag, den 1. März, hätte in der Landbäckerei zur Horst im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch eine neue Konditorin anfangen sollen. Wie der Betrieb auf seiner Facebook-Seite schreibt, waren die Gespräche sowie das Probearbeiten positiv abgeschlossen, die Verträge unterschrieben, die Arbeitsbekleidung bestellt. Das Team sei voller Vorfreude gewesen. Doch dann, zwei Tage vor Arbeitsbeginn, folgte der Dämpfer: „Guten Tag Herr zur Horst, ich wollte Ihnen nur einmal mitteilen, dass ich die Stelle am 01.03.2024 als Konditorin in Ihrem Betrieb nicht antreten werde. Trotzdem vielen Dank für das Angebot“, heißt es in der Mail, die von der Bäckerei gepostet wurde.

Der Name der Absenderin wurde geschwärzt. „Manchmal kommt es anders als man denkt. Heute erreichte uns diese Mail … unser Team ist geknickt! Wir auch! Die komplette Konditorei und auch die Backstube hatte sich doch sehr auf Verstärkung ab übermorgen gefreut“, schreibt die Bäckerei zu dem Post.

Viel Aufmerksamkeit auf Facebook 
Der Beitrag, der vor zwei Tagen veröffentlicht wurde, hat in der Zwischenzeit hohe Wellen geschlagen. Fast 400 Kommentare haben sich darunter gesammelt. Einige kritisieren die Bäckerei für den Schritt, die Mail öffentlich zu machen. „Also ganz ehrlich, ne Absage fotografieren und erst mal bei Facebook online stellen, so einen Arbeitgeber braucht man wirklich nicht! Wenn ihr drauf hinweisen wolltet, dass bei euch eine Stelle ab sofort frei ist, dann hättet ihr das auch anständiger lösen können. Das hier ist ein echtes Armutszeugnis was ihr veranstaltet! Alleine dafür wünsche ich euch schon, dass die Stelle noch einige Zeit unbesetzt bleibt. Unmögliches Verhalten von euch“, schreibt etwa eine Nutzerin.  

Andere schreiben, die Bäckerei solle doch froh sein, dass die potenzielle Arbeitnehmerin überhaupt abgesagt habe. „Das ist heutzutage nicht mehr üblich“, heißt es da von einigen Kommentierenden. Unter den 400 Kommentaren gibt es aber auch Stimmen, die den Frust der Bäckerei nachvollziehen können und ihr viel Glück bei der Neubesetzung der Stelle wünschen.

Bäckerei gibt erneutes Statement ab 
Aufgrund der vielen Reaktionen hat sich die Bäckerei dazu entschieden, nochmals eine Videobotschaft zum Thema zu veröffentlichen. „Uns ging es überhaupt nicht darum, irgendjemanden anzugreifen oder ein bestimmtes Verhalten aufzuzeigen. Uns ging es einfach darum, dass unser komplettes Team – und das tut uns so unendlich leid – richtig geknickt und die Stimmung an diesem Tag einfach nicht mehr gut war. Und wir haben ja auch immer Kunden, die sagen ‚Mensch, ich hab da eine tolle Torte gesehen, könnt ihr das machen?‘. Können wir natürlich nur, wenn wir richtig gut aufgestellt sind in der Konditorei. Da fehlt uns gerade jetzt jemand. Wir haben letztendlich sechs Wochen einen Platz für jemanden freigehalten, der nun einfach ganz spontan nicht kam und das hat die Stimmung hier richtig gedrückt“, sagt Chefin Iris zur Horst in ihrem Statement. 

Foto: Imago/ Funke Photo Services