Lila Bäcker schließt alle Filialen

Lila Bäcker schließt alle Filialen

Der Lila Bäcker wird alle rund 160 verbliebenen Filialen und die Backstube in Pasewalk zum 1. Februar schließen, meldet das Unternehmen. Die aktuell noch beschäftigen rund 900 Mitarbeiter des Filialnetzes, der Logistik und Verwaltung würden entlassen. Da der verbliebene Interessent seine Finanzierung nicht hinreichend belegen konnte und formelle Anforderungen nicht erfüllt habe, hätten die Banken eine weitere Finanzierung des defizitären Geschäftsbetriebs abgelehnt. Deshalb habe der Gläubigerausschuss beschlossen, die Betriebsfortführung zu beenden.  Für die Mäkelbörger KuchenManufaktur würden weiterhin Investoren gesucht, sagte Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff auf einer digitalen Mitarbeiterversammlung.

Kein geeigneter Investor gefunden
Auch das letzte Angebot des einzig verbliebenen Interessenten musste diese Woche von den Banken auch aus formellen Gründen abgelehnt werden, so der Insolvenzverwalter. Die Finanzierer seien deshalb nicht weiter bereit, Verluste aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu tragen. Ohne eine solche Zusage der Banken könnten und dürfe man den Betrieb aber nicht fortführen. „Für unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Familien und unsere treuen Kunden bedauere ich es sehr, dass sich kein geeigneter Investor für den Weiterbetrieb gefunden hat“, erklärte der Insolvenzverwalter Graf Brockdorff, Partner der auf Sanierung und Restrukturierung spezialisierten Kanzlei BBL Brockdorff. „Leider müssen wir die verbliebenen rund 160 Filialen in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein nunmehr schließen.“ Gleiches gelte für den Logistikbereich, die Verwaltung und die Produktion in Pasewalk. Rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten daher zum 1. Februar entlassen werden.

Hoffnung bleibt für Mäkelbörger KuchenManufaktur
Berechtigte Hoffnung bestehe für die Mäkelbörger KuchenManufaktur, die in der Insolvenz fortgeführt werde. Auch dürften sich Wettbewerber für einige Filialen interessieren. „Hier werden wir gerne nach dem 1. Februar die notwendigen Kontakte zwischen Vermietern, Beschäftigten und Interessenten vermitteln und können so vielleicht auch nach Betriebsstilllegung bei der Erhaltung möglichst vieler Arbeitsplätze helfen“, erklärte Christian Graf Brockdorff.

Abwicklung der Unternehmensbereiche
Der Geschäftsbetrieb der Unser Heimatbäcker GmbH, der für die  Produktion von Brot und Brötchen in Pasewalk, sowie dem Betrieb der Filialen und Cafés zuständig war, die Unser Heimatbäcker Logistik, die für die Belieferung des Filialnetzes Sorge getragen hat, und der Verwaltungseinheit Unser Heimatbäcker Holding werden aufgrund der eingetretenen Situation deshalb in den nächsten Wochen abgewickelt. Diese Gesellschaften befanden sich ebenso wie die Mäkelbörger KuchenManfaktur GmbH seit 23. Oktober letzten Jahres in der Eigenverwaltung und seit 1. Januar diesen Jahres in der Regelinsolvenz. Am 26. Januar werden in Pasewalk die letzten Brote und Brötchen gebacken. Die Filialen bleiben dann ab dem 29. Januar geschlossen.