Entlassungen beim Lila Bäcker
Die insolvente Bäckerei Lila Bäcker muss sich verkleinern. Rund ein Drittel der 230 Filialen müsse man schließen, etwa 500 der 1.600 Mitarbeiter werden entlassen, wie das Unternehmen mitteilte. Die meisten davon in Mecklenburg-Vorpommern. Aus Schleswig-Holstein ziehe man sich komplett zurück.Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert diess Vorgehen scharf. Nach der Insolvenanmeldung im Oktober 2023, sei im Dezember der letzte Investor für eine mögliche Übernahme des gesamten Unternehmens ausgestiegen. Seit dieser Woche hat das Amtsgericht Neubrandenburg ein reguläres Insolvenzverfahren beim Lila Bäcker eröffnet.
Schwieirge Marktbedingungen, keine Investoren
Die Entlassungen betreffen, laut Angaben des Unternehmens, vor allem die Produktion von Unser Heimatbäcker in Pasewalk, die Filialen und Cafés sowie die Unser Heimatbäcker Logistik. Eine Gesamtlösung für Lila Bäcker sei an den schwierigen Marktbedingungen mit gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen gescheitert, so das Unternehmen. Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff kündigte an, man führe die Bäckerei mit rund einem Drittel der Filialen und Mitarbeiter dort. „Denn diese 160 Filialen und Cafés werden gut besucht.“ Man bedaure die Entlassungen, aber nur so habe man eine realistische Option, die meisten Filialen und 1.100 Arbeitsplätze zu erhalten. Mit diesem Ziel verhandeln wir mit Investoren weiter.“
Kritik von der NGG
Ein Sprecher der Gewerkschaft NGG kritisiert dieses Vorgehen scharf. Man habe mehrfach eine andere Preispolitik gefordert. Das sei aber nicht umgesetzt worden. Der Gewerkschaftssprecher sagte gegenüber dem NDR außerdem, dass auch Mitarbeitende alles versucht hätten, das Unternehmen zu retten. Die Entscheidung würden aber „die da oben in der Geschäftsführung“ treffen, hieß es. Und sie hätten vor allem mit zu hohen Preisen für die Backwaren dazu beigetragen, dass nicht genug verkauft werden konnte.
Das Unternehmen Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Fachgeschäften Insolvenz angemeldet. Dank einer Landesbürgschaft konnte die Bäckereikette im September 2019 mit 270 Filialen und 2100 Mitarbeitern neu starten.