Backwaren unter Druck – das raten Berater

Backwaren unter Druck – das raten Berater

Das Beratungsunternehmen Gehrke Econ aus Hannover hat seinen Betriebsvergleich 2022 vorgelegt. Die wichtigste Botschaft: Auch starke Preiserhöhungen – im Durchschnitt um 11,6 % – konnten die gestiegenen Kosten nicht kompensieren und ließen die nachgefragten Backwarenmengen schrumpfen. Gleichzeitig kauften Kunden häufiger preiswertere Produkte. Positiv: Personalmangel und Preiserhöhungen haben die Produktivität gesteigert, begrenzen aber auf der anderen Seite zunehmend die Leistungsfähigkeit der Unternehmen, insbesondere im Verkauf.

Die Umsätze sind 2022 nur in mittleren und größeren Unternehmen gewachsen und basieren auf Preiserhöhungen und Sortimentsveränderungen. Bereits 2021 waren Preisanpassungen die Basis für einen relevanten Anteil des Umsatzwachstums, verbunden mit negativen Mengeneffekten. Im Jahr 2022 verzerrt die kräftige Erholung der Segmente Snack, Verzehr und Ausschank den Gesamteindruck und überdecken auf den ersten Blick den Rückgang der Mengen bei den Backwaren. Die Umsatzanteile bei Brot- und Backwaren sanken in allen Größenklassen und gingen bei Unternehmen, die zwischen 3 und 5 Millionen Euro Umsatz machen, um 6,5 %-Punkte zurück. Gehrke Econ sieht darin auch eine Normalisierung nach Ende der Pandemie.

Und was raten die Berater? Hohe Priorität sollte weiterhin die Kundenbindung haben. Hilfreich dafür können Angebote und Produktalternativen sein, die auch für Kunden mit geringerem Einkommen leistbar sind. Trotzdem dürften die verkauften Mengen schrumpfen, darum sollten die margenstarken Produkte im Fokus stehen. Und: Das Qualitätsniveau bleibt nach wie vor von entscheidender Bedeutung, um sich im Wettbewerb von den Discountern abzuheben.

Tipp: Wer sein Sortiment anpasst, sollte die Preise auf Basis der aktuellen Werte kalkulieren und dabei die veränderte Nachfrage berücksichtigen. Aufgrund der nach wie vor hohen Inflationsraten rechnet Gehrke Econ mit sinkenden Realeinkommen, die das Konsumklima weiterhin belasten werden.

Hier ein paar Charts aus dem Betriebsvergleich.