Regen bremst die Mähdrescher aus

Regen bremst die Mähdrescher aus

In vielen Teilen Deutschlands haben die reichlichen Niederschläge der zurückliegenden Tage dafür gesorgt, dass die Mähdrescher oft auf dem Hof stehen bleiben mussten. Während die Ernte der Wintergerste weitestgehend abgeschlossen werden konnte, wurden bei Weizen, Roggen und Triticale erst ein knappes Fünftel der Anbauflächen gedroschen. „Wir kommen nicht auf die Felder um zu ernten“, erläuterte Susanne Schulze Bockeloh, Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbandes im WDR5-Radio. Der Regen sei absolut zu viel. Bei manchen Kulturen sei der Punkt bereits gekommen, dass das Getreide Schaden nehme. Denn durch die anhaltende Feuchtigkeit komme es bei manchen Kulturen zum Auswachsen des Korns auf dem Halm. Auf die Frage wie viele Felder bereits abgeerntet werden konnte, antwortete Schulze Bockeloh: „Das ist regional sehr unterschiedlich. Es gibt Regionen, die davon sprechen, dass 60 Prozent des Getreides noch steht und auf Ernte wartet. In anderen Regionen sind es noch 40 Prozent, was auf dem Halm steht.“ Zu Qualitäten und Mengen könne man noch nicht viel sagen, aber eigentlich ist jetzt schon deutlich, dass es von Qualität und Menge weniger wird.

Erster Erntebericht mit Prognose
Für die nächsten Wochen braucht es dringend eine stabilere und vor allem trockene Wetterlage, so der Bauernverband in einer Pressemitteilung zum ersten Erntebericht. Auch der Winterraps stehe noch auf rund 50 Prozent der Anbaufläche auf dem Halm. Die bisher vorliegenden Zahlen deuten nach wie vor auf eine leicht unterdurchschnittliche Rapsernte hin. Der DBV-Erntebericht basiert auf Meldungen aus den 18 Landesbauernverbänden über die tatsächlich geernteten Flächen und erzielten Erträge sowie aktuellen Ertragsschätzungen. Der abschließende DBV-Erntebericht folgt im Rahmen einer Pressekonferenz am 22. August 2023.

Hier hören Sie das Kurzinterview mit Susanne Schulze Bockeloh zu Totalausfällen bei Landwirten, nötige Vorbereitungen auf zukünftige Extremwetterlagen infolge des Klimawandels in Bezug auf Fruchtfolge, Erntemaschinen und Sortenwahl.

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