Berner beantragt Insolvenz

Berner beantragt Insolvenz

Der Ladenbauer Berner GmbH, Osnabrück, hat beim Amtsgericht Osnabrück einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Grund seien massive Materialpreis- und Energiekostenerhöhungen aufgrund der mittelbaren Folgen der Corona-Pandemie, gestörten Lieferketten und dem Ukrainekrieg, heißt es in einer Mitteilung der Wirtschaftskanzlei Görg.

Die Berner GmbH ist im Bereich Ladenbau insbesondere für Bäckereibetriebe tätig und sieht sich nach eigenen Angaben aktuell erheblichen Kostensteigerungen ausgesetzt. Hinzu komme eine massive Kaufzurückhaltung der ebenfalls von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stark in Mitleidenschaft gezogenen Kernklientel. Das Eigenverwaltungsverfahren soll dem Unternehmen nun die Möglichkeit eröffnen, die bereits begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, um sich unter den veränderten Marktbedingungen neu aufzustellen.

Die Geschäftsleitung der Berner GmbH ist durch die Sanierungs- und Restrukturierungsexperten Prof. Dr. Gerrit Hölzle und Dr. Karl-Friedrich Curtze ergänzt worden. Beide sind Partner der Wirtschaftskanzlei Görg und haben langjährige Erfahrung in der Begleitung großer Eigenverwaltungsverfahren. Das Team von Görg will gemeinsam mit der operativen Geschäftsführung von Berner einen Restrukturierungsplan erarbeiten. Die Leistungsfähigkeit von Berner gegenüber ihren Kunden soll durch die Entscheidung, die Restrukturierung unter gerichtlicher Aufsicht zu Ende zu führen, nicht beeinträchtigt werden, heißt es in der Mitteilung weiter.

Dem Antrag auf Einleitung eines Eigenverwaltungsverfahrens wird vom zuständigen Amtsgericht grundsätzlich nur stattgegeben, wenn eine Aussicht auf die Sanierung des Unternehmens besteht. Nach dieser Maßgabe hat das Amtsgericht Osnabrück Rechtsanwalt Dr. Malte Köster von der Kanzlei Willmerköster zum vorläufigen Sachwalter bestellt, der auch 2018 das Insolvenzverfahren von Berner Ladenbau begleitet hatte.

Für die ca. 120 Mitarbeiter des Unternehmens wurde die Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet, damit die Löhne und Gehälter bis Ende Mai gesichert sind.

Foto: Screenshot Homepage