„Politik muss auch an die Kleinen denken“

„Politik muss auch an die Kleinen denken“

„Ein zukunftsfähiges Bäckerhandwerk braucht die richtigen Rahmenbedingungen, um eine erfolgreiche Zukunft zu haben“, betonte Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks beim gemeinsamen Stollenbacken mit Bundesernährungsminister Cem Özdemir. Bei dem Termin in Dresden konnte Cem Özdemir ein Blick hinter die Kulissen werfen und die Backstube des Familienbetriebes besichtigen. Unter dem kritischen Blick des Dresdner Bäckermeisters hat der Bundesminister Teig für einen echten Dresdner Stollen kneten und verarbeiten dürfen. Bundesernährungsminister Özdemir diskutierte beim weihnachtlichen Stollenbacken mit ZV-Präsident Wippler auch die aktuellen Probleme und Herausforderungen der Branche: Vor allem die hohen Energiekosten bereiten vielen Handwerksbetrieben derzeit große Sorgen.

Vereint handwerkliches Können und Wissen
„Der Dresdner Stollen ist für mich der Inbegriff eines perfekten Weihnachtsgebäckes. Er vereint all das handwerkliche Können und Wissen, das das Bäckerhandwerk so einzigartig und wertvoll macht“, so der Grünen-Politiker Cem Özdemir, der zugleich Schirmherr des Deutschen Brotes ist. Das Lebensmittelhandwerk zu stärken, sei daher seit jeher eine Herzensangelegenheit, betonte der Bundesernährungsminister. In der Ampelkoalition mache er sich für die Anliegen der Branche stark.

Erst Schwelle von 20.000 kWh erfasst das Gros der Betriebe
Das Bäckerhandwerk erlebt derzeit eine der größten Krisen. Die von der Regierung beschlossene Strom- und Gaspreisbremse helfe den Betrieben immerhin in Ansätzen. Allerdings müsse die Schwelle für den Jahresverbrauch für Gewerbestrom nach unten korrigiert werden. „Erst bei der Schwelle von 20.000 kWh würden das Gros der Betriebe erfasst“, erklärt Michael Wippler. Ein Manko bleibt aus Sicht des Zentralverbandes zudem die Ausgestaltung des Härtefallfonds. „Da die Hürden für die Betriebe des Bäckerhandwerks zu hoch sind, drohen vor allem die kleinsten Betriebe des Lebensmittelhandwerks durch das Raster zu fallen. Hier muss die Politik nochmal nachbessern“, so Wippler weiter. Die Politik müsse aufpassen, dass sie die kleinen und kleinsten Betriebe des Lebensmittelhandwerks nicht vergisst, mahnt Wippler.

Fotos: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks