Hohe Abschläge und Sorge vor einem Gas-Stopp

Hohe Abschläge und Sorge vor einem Gas-Stopp

Seit 11. Juli wird die Gaspipeline Nordstream 1 gewartet. Was ist, wenn auch nach den Arbeiten kein Gas mehr fließen sollte? Diese Frage stellen sich derzeit viele – auch die Bäckerei Mieth in Burg im Spreewald. Wenn alle drei Öfen in ihrer Backstube liefen, laufe auch der Gaszähler heiß, sagt Chefin Petra Mieth gegenüber „rbb24“. Die Bäckerei betreibt vier Fachgeschäfte, versorgt Hotels und Pensionen und verbrauche enorme Mengen Gas. Der monatliche Abschlag sei bereits um 400 Euro gestiegen. Man suche nach Alternativen. „Wenn kein Gas mehr kommt, sehe ich für das Bäckerhandwerk schwarz“, sagt Horst Teuscher von der Kreishandwerkerschaft Cottbus/Spree-Neiße. Man werde dann wahrscheinlich den Discountern die Versorgung mit Brot oder Brötchen überlassen müssen.

Keine Alternativen zum Gas für die Öfen
Ein Umstieg auf Öl oder Flüssiggas komme für sie nicht Frage, ergänzt Bäckerei Mieth, da die Backstube in einem Wasserschutzgebiet liege. Auch ein alter Ölofen im Dorf sei keine echte Alternative. „Weil der schon eine Weile nicht genutzt wurde, müsste eine Wartung gemacht werden, es müssten Teile ersetzt werden, die es einfach nicht gibt“, so Mieth. „Und wer montiert es“ fragt sie mit Blick auf den Handwerkermangel.

Rund die Hälfte der Bäcker in der Region nutze Gas für ihre Öfen, sagt Horst Teuscher von der Kreishandwerkerschaft Cottbus/Spree-Neiße. Derzeit würden viele von ihnen überlegen, auf Strom umzustellen. „Selbst wenn man jetzt umrüsten würde: Wir reden über Wartezeiten von einem halben bis zu einem dreiviertel Jahr. So schnell kriegt der Bäcker seinen Ofen nicht umgerüstet“, so Teuscher. Fein raus sei derzeit derjenige, der mit Öl oder Strom heize oder noch einen Holzofen betreibe.

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Foto: AdobeStock