„Keiner kauft belegte Brötchen für sechs Euro“

„Keiner kauft belegte Brötchen für sechs Euro“

Das neun Euro-Ticket sei eine gute Starthilfe nach zwei Jahren Coronakrise, sagt Georg Heberer von der Wiener Feinbäckerei im „Handelsblatt“. Zusammen mit seiner Schwester Sandra Heberer führt er seit Beginn der Pandemie die Bäckerei mit rund 200 Fachgeschäften in fünfter Generation. Viele Standorte würden inzwischen wie vor der Coronazeit laufen, mit Ausnahme der Filialen in Einkaufszentren. Der Durchschnitts-Kassenbon liege mit 4,35 Euro um 35 Prozent höher als vor der Pandemie. Das liege aber auch daran, weil man die Preise angehoben hat – wenn auch weit weniger als die Rohstoffkosten gewachsen seien. Wegen der hohen Kosten habe man bereits das Sortiment gestrafft. „Mancher Brötchenbelag hat sich dermaßen verteuert, dass der Preis für Kunden unzumutbar wäre. Keiner kauft ein belegtes Brötchen für sechs Euro“, sagt Betriebswirtin Sandra Heberer.

Problem der Verfügbarkeit der Zutaten
Seit dem Ukrainekrieg seien die Kosten für Energie, Mehl und Butter rasant gestiegen, Lieferketten aus dem Takt. Die Mehlpreise haben sich verdoppelt, die Butterpreise stiegen auf das Vierfache. Butter, Milch und Sahne seien zudem Mangelware. Das größte Problem sei die Verfügbarkeit der Zutaten. Und befürchte man auch noch den Ausfall von Gas, das die Bäckerei für ihre Backöfen benötige. Ingenieur und Bäckermeister Georg Heberer lasse gerade prüfen, ob die Backöfen im Stammwerk in Mühlheim mit Pellets zu betreiben sind. „Im Notfall werden wir mehr in den Elektroöfen unserer Filialen backen, aber dann unser Sortiment stark verkleinern müssen. In der Pandemie waren wir systemrelevant, jetzt ist dies nicht mehr sicher“, wundert sich der Bäcker.


Hier lesen Sie den gesamten Artikel im „Handelsblatt“ in dem es unter anderem um diese Themen geht: vergangene Glanzzeiten großer Backketten, die Einsicht bei Heberer, nicht konzernfähig zu sein, die Schließung der Produktion in Weimar, die Heberer-Anleihen, das Großkundengeschäft und den Umbau von Filialen zu Cafébetrieben.