Krapfen deluxe

Ob mit Algen, mit Gemälden oder mit Zuckerherzen zum Valentinstag: Bäckermeister Ludovic Gerboin (rechts im Bild) zeigt am laufenden Band, was sich mit dem Siedegebäck alles machen lässt. Die neuste Kreation der Bäckerei Ways im bayerischen Moosinning: Kunstausstellungskrapfen. Die Gebäcke zieren Bilder der Künstlerin Anja von Wins (links im Bild), die zusammen mit Gerboin die Krapfen kreiert habe, schreibt der Betrieb auf Facebook. Vergangene Woche überraschte der 43-Jährige mit Algen-Krapfen. Man wolle damit zeigen, dass Essen nicht nur ansehnlich und gut für das Klima ist, sondern auch lecker und gesund sein kann, sagte Gerboin gegenüber „infranken.de“.

Den Teig färbt der Bäckermeister mit Algen, füllt das Gebäck mit einer Ingwer Mascarpone-Creme und dekoriert mit Algenglasur. „Viele Menschen haben eine Abneigung, wenn sie das Wort ‚Algen‘ hören“, erklärte der Bäckermeister dem Journalisten. Aber alle, die den Algen-Krapfen bereits probiert hätten, seien restlos davon begeistert gewesen. Die gesunden Algen schmecke man nicht mal mehr heraus. 

Kooperation mit TU München
Bäckermeister Gerboin arbeitet bereits seit Längerem dem Leiter des Werner Siemens-Lehrstuhls für synthetische Biotechnologie an der Technischen Universität München (TUM), Prof. Dr. Thomas Brück, zusammen. Beide verbindet ihr großes Interesse an nachhaltigen Lebensmitteln. Brück forscht an Algen und fand in Gerboin jemand, der seine Theorie in essbare Praxis umsetzt. Brück ist überzeugt, dass Menschen vielmehr Algen essen sollten, da sie gesunde Proteine, Vitamine, Carotine und Antioxidantien enthalten.

Bäcker Gerboin verwendet die von Bück bereitgestellten blauen, roten und grünen Mikroalgen, die vom Labor der Technischen Universität München stammen. Dadurch bekommen seine Backwaren ihren unverwechselbaren Look, die bei seinen  Kunden gut ankommen. „Die Produkte sind bisher wirklich sehr gut angekommen. Deswegen werden wir die Algenprodukte auch saisonal anbieten. Wie eben zur Faschingszeit die Algen-Krapfen.“