Bäcker ohne Bargeld
Die Bäckerei Bulle in Düsseldorf will künftig auf bargeldloses Bezahlen setzen. „Mit dem Smartphone oder einer Smartwatch geht es superschnell, weil die Authentifizierung wegfällt und zudem und absolut berührungslos“, sagt Inhaber Michael Gauert. Auch das Bezahlen mit Karte sei gegenüber dem Bargeld viel praktischer. Zudem sei es wesentlich weniger Aufwand, weil nicht nur das abendliche Zählen und zur Bank bringen wegfalle, sondern auch der Verbrauch von Trennpapier und Handschuhen zum Anfassen der Backwaren. Dass er mit dieser Ankündigung für so viel Wirbel sorgen würde, damit hatte der Bäcker nicht gerechnet.
„Die letzten Tage klingelte das Telefon schon sehr oft“, berichtet Gauert, der sich im Vorhinein mit seinem Kollegen Max Kugel dazu ausgetauscht hat, der in seiner Bäckerei auch bereits auf bargeldloses Bezahlen umgestellt hat. Die fälligen Gebühren dafür seien längst nicht so hoch, wie viele annehmen würden. „Die 15 oder 20 Cent pro Vorgang nehme ich in Kauf“, so Gauert. Da gelte es, einen vernünftigen Vertrag abzuschließen. Auch weil viele seiner Kunden bei ihm eher größere Einkäufe in Höhe von 10 Euro und mehr machen, rechnet sich für ihn die Umstellung.
Die Idee, das Bargeld abzuschaffen, kommt nicht bei allen gut an. „Einige haben böse Nachrichten geschrieben und Kommentare gemacht, aber gestern waren es gerade mal noch zehn Prozent unserer Kunden, die bar bezahlt haben. „Zudem setze ich stets auf Dialog. Wir haben sehr viele Stammkunden und wenn jemand wirklich weiter bar bezahlen möchte, werden wir das hinbekommen“, verspricht Gauert. Dass es besonders die älteren Kunden sind, die lieber mit Bargeld bezahlen möchte, kann er nicht bestätigen. Erst kürzlich hatte eine über 80-jährige Kundin erfreut angemerkt, dass sie bei ihm nun endlich auch mit Karte zahlen könne. Wer übrigens beim bargeldlosen Bezahlen dennoch einen Bon benötigt, bekommt entweder einen elektronischen QR-Code oder den Beleg aus dem EC-Gerät.
Foto: Bäckerei Bulle