Webinar zur Umfrage unter Auszubildenden

Webinar zur Umfrage unter Auszubildenden

Der Großteil der Bäckereien begrüßt in diesen Tagen seine Auszubildenden im Bäckerhandwerk. Eine Umfrage im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit, die in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks entstand, soll Erkenntnisse darüber liefern, wie die zukünftigen Fachkräfte langfristig gehalten werden können. Das abschließende Fazit der Autorin Leonie Lang: „Das körperliche und psychische Wohlbefinden, die Ausbildungsqualität, die persönliche Wunschausbildung und das Ansehen des Bäckerberufs innerhalb der Familie sind entscheidende Faktoren, ob Auszubildende dem Beruf treu bleiben.“ Lang wird die Resultate und Empfehlunge mit dem Zentralverband in einer kostenfreuen Online-Veranstaltung auf dem Ausbilderportal Leando präsentieren. „Unsere in den vergangenen Jahren erarbeiteten Maßnahmen wurden von den Betrieben dankbar angenommen”, sagte Roland Ermer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. “Doch trotzdem geben wir uns mit einer Vertragslösungsquote von rund 25 Prozent nicht zufrieden.”

Webinar erläutert Ergebnisse und gibt Tipps
Betriebe und Fachkräfte aus dem Bereich Ausbildung sind herzlich eingeladen, am 30. September um 10:00 Uhr an dem Webinar teilzunehmen. Es geht um Fragestellungen wie: Wie viele Auszubildende denken über einen Berufswechsel nach? In welchem Ausmaß hat die Ausbildung Auswirkungen auf ihr Privatleben? Und was empfinden sie in ihrer Ausbildung als besonders belastend? „Daraus ergibt sich klar die Relevanz einer frühzeitigen, realitätsnahen Berufsorientierung sowie die Notwendigkeit, Ausbildungsbedingungen noch weiter zu verbessern“, so Autorin Leonie Lang.

Angebote des Zentralverbands für Azubis und Betriebe
Mehr als 4.000 junge Menschen beginnen im September ihre Ausbildung im Bäckerhandwerk und lernen einen Beruf, der Sicherheit, Abwechslung und Perspektive verspricht. Um Ausbildungsbetriebe, Ausbildende sowie Auszubildende zu unterstützen, bietet der Zentralverband zahlreiche Hilfsmittel an, die zu einer erfolgreichen Ausbildung führen können: Im Rahmen der Nachwuchskampagne Back dir deine Zukunft hat der Zentralverband eine Berichtsheft-App für die gesamte Branche erarbeitet, die Auszubildenden und Ausbildungspersonal den Alltag erleichtert. Nützliche Informationen bietet der Leitfaden für Ausbildende sowie das kostenlose Netzwerk Leando: Die Community „Ausbildungspraxis im Bäckerhandwerk“ ist ein branchenspezifischer Raum für Informationen, Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung untereinander. Über den Azubi-Campus können Auszubildende ihr Wissen auffrischen, vertiefen und sich auf Prüfungen vorbereiten. Auszubildende mit Migrationshintergrund profitieren von den eigens ausgearbeiteten Sprach-Flyern, in denen zahlreiche Fachbegriffe in 13 Sprachen erklärt werden.

Bundesweit liegt die Vertragslösungsquote branchenübergreifend bei 29,5 Prozent (2022). Um die Abbruchquote weiter zu senken, hat die Betriebswirtin Leonie Lang mit Unterstützung des Zentralverbandes nun untersucht, welche Faktoren dazu führen, auch nach der Ausbildung im Bäckerhandwerk tätig zu bleiben. Die bundesweite Umfrage, an der sich 335 Bäcker-Azubis aus allen Lehrjahren beteiligt haben, wurde über die Azubi-App des Zentralverbandes sowie über Innungen und Kreishandwerkerschaften verbreitet.
Dabei zeigte sich, dass über drei Viertel der Azubis eher zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrer Ausbildung zum Bäcker sind, davon bewerteten 21 Prozent der Befragten ihre Ausbildung sogar mit Bestnote. Ähnlich verhält es sich mit der Zufriedenheit mit dem entsprechenden Ausbildungsbetrieb. „Es macht uns stolz zu sehen, dass eine große Mehrheit der Betriebe einen sehr guten Beitrag zur beruflichen Entwicklung unserer zukünftigen Fachkräfte leistet“, urteilt Präsident Ermer. Zwei Drittel der Befragten bewerten die Qualität der Ausbildung als eher gut bis sehr gut. Erfreulich ist, dass 80 Prozent der Befragten nach Abschluss der Ausbildung wahrscheinlich in ihrem Betrieb bleiben wollen.

Ein Großteil der befragten Auszubildenden arbeitet nicht an Sonn- oder Feiertagen, dafür aber an Samstagen (75 Prozent). „Besonders überrascht hat uns das Ergebnis, dass drei Viertel der Auszubildenden entgegen dem gängigen Vorurteil eher kein bis überhaupt kein Problem mit dem frühen Arbeitsbeginn haben“, so Autorin Leonie Lang.

Ein ausführlichen Bericht zur Azubi-Studie finden Sie auch hier, in der “Deutschen Handwerks Zeitung”.