30 Jahre back.intern.

30 Jahre back.intern.

30 Jahre back.intern. – das haben wir bei Miwe in Arnstein mit spannenden Impulsvorträgen und Podiumsdiskussionen gefeiert. Thema des Tages waren aktuelle und kommende Herausforderungen. Das Fazit: Die Zukunft hat längst begonnen. Druck, steigende Kosten und ein Mangel an Personal haben zu einem Umdenken in Teilen der jüngeren Generation geführt, betonte der Fachberater Tomas Backenstoß von der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks Südwest. „Obwohl es viele engagierte und gut qualifizierte junge Leute gibt, fällt immer schwerer Nachfolger für Bäckereien mit fünf bis 15 Filialen zu finden.“

Er beobachte einen Trend weg von Anbietern eines Vollsortiments hin zu kleinen spezialisierten Feinkost-Manufakturen. Vollsortimente in verlässlicher Qualität vorzuhalten, die sich von der Konkurrenz der Discounter abhebt, werde angesichts des Fachkräftemangel immer schwieriger. Bäckermeister wie Thomas Exner von der Bäckerei Exner aus Beelitz, aber auch Celestina Brandt von der Butterstädter Vollkornbäckerei reagieren darauf auch mit einem gezielten Einsatz von Convenience, etwa, indem sie Croissants von Zulieferern beziehen. „Dort, wo Produkte für mich nicht herstellbar sind, nutze ich hochwertiges Convenience oder Kooperationen mit anderen Bäckern und Konditoren. Das spart Kosten“, betont Tobias Exner.

Kunden von heute sind anspruchsvoller denn je. Sie erwarten Transparenz und Qualität, lassen sich aber auch gern überraschen, betonte Alexander Schirmer vom Verein Freunde des Snacks. Obwohl der Begriff „vegan“ negativ behaftet ist, probieren viele Kunden gern pflanzenbasiertes Fingerfood aus – wenn es ansprechend zubereitet ist und prominent platziert wird. „Angebote schaffen Anreize“, sagt Alexander Schirmer und wirbt für eine Neuinterpretation alter Klassiker, die wieder im Kommen sind. Käsebrötchen und Fleischwurst-Semmel werden interessant, wen sie pflanzenbasiert oder mit Zutaten wie Spinat statt klassischem Salat, Frischkäse oder Hülsenfrüchten aufgepeppt werden. Reagieren Kunden eher skeptisch darauf, können qualifizierte Fachkräfte sie gut abholen. „Verkaufen beginnt dort, wo der Kunde nicht weiß, was er kaufen soll oder wo er nein sagt. Alles andere ist bedienen“, betonte die Verkaufstrainerin Barbara Krieger-Mettbach in einem Impulsvortrag.

Wie eine KI diese Aufgabe in nicht allzu ferner Zukunft übernehmen könnte, zeigten Karl Heinz Hustings und Peter Immerath von Miwe in einer Zeitreise, in der technische Lösungen die Vorräte zu Hause, aber auch alle Bewegungen sowie die Gesundheitsdaten aller Familienmitglieder permanent überwachen und analysieren. Anhand der Ergebnisse stellen sie Einkaufsvorschläge zusammen, die, stimmt der Kunde zu, umgehend an den Handel und Erzeuger wie Bäckereien weitergeleitet und in time her- bzw. zusammengestellt werden. Backplan Manager, Navigationssysteme und Robotersysteme sind Vorboten dieser Entwicklung und schon heute in Backstuben präsent. „Die Zukunft ist bereits angekommen und mit ihr ein gewisser Investitionsbedarf, nicht vielleicht sofort, aber er ist absehbar“, sagt Karl Heinz Hustings.