Gentechnikfreie Landwirtschaft schützen

Gentechnikfreie Landwirtschaft schützen

Die Deregulierung von Gentechnik bleibt weiter wichtig. Darauf machten Anfang Februar 200 Organisationen in einem Statement aufmerksam. Greenpeace, Bioland und zahlreiche weitere Bio-, Landwirtschafts- und Zuchtverbände sowie zivilgesellschaftliche Organisationen machen darin auf eine unverhältnismäßige Deregulierung aufmerksam. Sie warnen vor einem Ende der Wahlfreiheit für Verbraucher und sozio-ökonomischen Auswirkungen auf Züchter, landwirtschaftliche Betriebe und andere Akteure in der Lebensmittel-Kette.

Zudem lägen weiterhin viele ungelöste Fragen auf dem Tisch, unter anderem wie man mit der drohenden Patentflut umginge und wie Koexistenz von Anbauformen mit und ohne Gentechnik gewährleistet werden solle. Vor diesem Hintergrund warnen die Organisationen vor eilig vorangetriebenen Einigungen zwischen EU-Rat und -Parlament. „Die Deregulierung neuer Gentechniken bedroht kleine und mittlere Züchter sowie Landwirte, erhöht die Produktionskosten und gefährdet die Sorten- und Saatgutvielfalt“, kommentiert Barbara Maria Rudolf, Bioland-Züchterin aus Schleswig-Holstein, Sprecherin des Bioland-Fachausschusses Pflanzenzüchtung und Mitglied im Vorstand des Dachverbands Ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland. „Sie schränkt den freien Austausch von genetischem Material ein und verstärkt die Kontrolle großer Unternehmen über die Züchtung. Damit wird auch das Risiko von vermehrten Patentverletzungsklagen in Kauf genommen. Entscheidend ist nun, dass der europäische Rat einen Weg einschlägt, der die Interessen der Züchter, Landwirte und Verbraucher schützt.“

Auch die junge Generation sehe das Thema kritisch. In einer Resolution beziehen neun Jugendorganisationen Position, darunter auch die Junge Bioland. Das Recht, gentechnikfrei zu produzieren, sehen sie bedroht. „Die Jugendverbände aus den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung und -Handel fordern, dass die bestehende EU-Gentechnikgesetzgebung auch weiterhin einen klaren rechtlichen Rahmen bietet, der eine gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft schützt und fördert“, heißt es in dem gemeinsamen Statement von BNN.Next, BUNDjugend, Bündnis Junge Landwirtschaft, Initiative Grüne Gewerke (FAU), Junge AbL, Junge AöL, Junges Bioland, Junges Demeter, NAJU (Naturschutzjugend im NABU).

Foto: Bioland