Bäckerei Kirsamer insolvent

Bäckerei Kirsamer insolvent

Nach einem Streit mit Rewe ist die Bäckerei Kirsamer in finanzielle Schieflage gerate, berichtet die „Allgemeine Bäckerzeitung“. Armin Kirsamer will seinen Betrieb schnell wieder auf die Beine stellen und hat nun ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung in Gang gesetzt. Laut Zeitungsbericht habe der Betrieb jüngst 600.000 Euro investiert, dann habe es jedoch Streit mit Rewe gegeben, woraufhin viel Umsatz weggebrochen sei. Die Supermarktkette bedaure derweil die Trennung von Kirsamer. Offenbar waren drei Filialen betroffen, in denen Kirsamer nun nicht mehr gelistet ist.

Laut schwäbische.de sind weitere Gründe für die finanzielle Schieflage aber auch die Themen, die viele Firmen beschäftigten: Personalmangel und Energiekosten. Vor rund drei Wochen soll Kirsamer, der in Spitzenzeiten 28 Filialen betrieben habe, Kontakt zum Insolvenzverwalter aufgenommen haben. Als Unternehmer sei man auf sowas nicht vorbereitet – „man schämt sich“ sich, wird Kirsamer hier zitiert.

Personalmangel und Energiekosten Hauptgründe für Schieflage
Aktuell hat das Unternehmen 17 Filialen. Davon sollen nach ersten Planungen nicht alle bestehen bleiben. Allerdings solle das für die Belegschaft keine Hiobsbotschaft sein. Alle 130 Mitarbeiter sollen und könnten weiter beschäftigt werden. „Auch wenn wir jetzt wenige Filialen schließen, geht es nicht darum, die Mitarbeiter rauszuschmeißen. Wir haben die Situation, wie das eigentlich jedem Bäcker gerade geht, dass zu wenig Personal da ist, wie auch in der Gastronomie. Und wir konzentrieren das sozusagen auf wenige Filialen, damit die wieder Geld verdienen“, wird der Insolvenzverwalter zitiert.
Der Personalmangel und die gestiegenen Energiekosten seien die Hauptgründe. Manche Filialen müssten deswegen halbtags geschlossen werden. Geschlossene Filialen bedeuteten weniger Einnahmen und würden trotzdem mit Pacht- und Unterhaltskosten zu Buche schlagen. Besonders schwierig sei es gewesen, für die Filialen in Supermärkten Personal zu finden.

Bis Weihnachten wieder auf der Spur
Der Insolvenzverwalter sehe die Zukunft des Laichinger Traditionsbäckers, der im vergangenen Jahr noch rund eine halbe Million Euro in neue Produktionsmaschinen investiert habe, positiv. Als erstes soll in einer Kombination aus Controlling und Beratung der Verkauf in den Filialen angekurbelt und die Mitarbeiter noch besser geschult werden. Auch wenn von den 17 Standorten unter Umständen drei schließen müssten, wolle er keine Mitarbeiter entlassen, Kirsamer wolle gesundschrumpfen. Teilweise würden Angestellte in anderen Filialen unterkommen, aber auch Verkaufswagen sollen mit diesen Angestellten wieder vermehrt rollen. Bis Weinachten will das Unternehmen wieder auf der Spur sein. Das vorläufige Verfahren laufe bis Ende Mai, dann werde das Verfahren eröffnet. Dann würden die Filialen, die gar nicht laufen, letztlich geschlossen.

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