Erneut in Schieflage
Kostensteigerungen und Kaufzurückhaltung setzen der Großbäckerei Lila Bäcker zu. Das Unternehmen will sich in Eigenverwaltung sanieren und ist auf der Suche nach Partnern und Investoren, meldet die „Lebensmittelzeitung“. Das Unternehmen habe beim Amtsgericht Neubrandenburg Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Das Unternehmen wolle sich so neu ausrichten, wie die Bäckerei mitteilte. Als Gründe nennt Lila Bäcker gestiegene Kosten aufgrund des Kriegs in der Ukraine und dieZurückhaltung de Kunden angesichts der Inflation. Schon die Corona-Pandemie hatte Lila Bäcker den Angaben zufolge Probleme bereitet. Damals habe man die Probleme ohne Unterstützungszahlungen meistern müssen, heißt es. Von der Sanierung betroffen seien die Gesellschaften Unser Heimatbäcker Holding GmbH, Unser Heimatbäcker GmbH (Produktion in Pasewalk mit Ausrichtung auf Brot und Brötchen; Filialen und Cafés), Mäkelbörger KuchenManufaktur GmbH (Produktion in Neubrandenburg; ausgerichtet auf Kuchen und süßes Gebäck) und Unser Heimatbäcker Logistik GmbH (zuständig für die Belieferung des Filialnetzes).
Suche nach Partnern und Investoren
Das Unternehmen suche für die Neuausrichtung auch Partner und verhandele mit Investoren. „Wir haben bereits erfolgversprechende Gespräche geführt. Das Sanierungsverfahren erlaubt uns, diese Gespräche fortzusetzen und noch weitere Interessenten anzusprechen“, sagte Geschäftsführerin Viola Kaluza. Der Betrieb laufe in allen der rund 230 Filialen und mit allen 1600 Mitarbeitern unverändert weiter.
Das Unternehmen
Lila Bäcker hat Filialen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Produziert wird in Pasewalk und Neubrandenburg, Logistikzentren gibt es in Gägelow bei Wismar und Großbeeren bei Berlin. Das 1990 gegründete Unternehmen zählt sich zu den führenden Filialbäckereien in Deutschland. Lila Bäcker hatte Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2100 Mitarbeitern neu gestartet. Seitdem habe das Unternehmen nach eigener Aussage „erhebliche Mittel“ in Produktion, neue Sortimente und die Modernisierung der Filialen investiert. Zur Aus- und Weiterbildung habe man die „Lila Akademie“ gegründet und im ersten Halbjahr 2023 mit dem Pickup Store den bundesweit ersten autonomen Shop für frische Brote, Brötchen und Backwaren getestet. Quelle: Lebensmittelzeitung (dpa-AFX/ain)
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