Durchschnittliche Zuckerrübenernte erwartet

Durchschnittliche Zuckerrübenernte erwartet

Nach dem durchweg nassen Frühjahr und Sommer, hofft die Zuckerwirtschaft, dass ein sonniger Herbst die Zuckergehalte noch verbessern könnte. Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, wird jetzt vor Beginn der Rübenernte mit durchschnittlichen Erträgen gerechnet. Spitzenmengen werde es wohl witterungsbedingt nicht geben. Erste Proben deuteten darauf hin, dass die spätere Aussaat Spitzenerträge verhindert hat, teilt die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) mit, die zentrale Organisation der deutschen Zuckerwirtschaft. Der WVZ gehören die Verbände der rund 22.000 Rübenanbauer, die vier Zucker erzeugenden Unternehmen und Firmen des Zuckerhandels an. Die Organisation erwartet nach erster Schätzung 73,5 Tonnen pro Hektar, also etwas mehr als im Vorjahr. 2022 kamen unter dem Einfluss der Trockenheit nur 70,3 Tonnen pro Hektar zustande.

Zuckergehalt unter Fünfjahresschnitt
Der Zuckergehalt der Rüben sei wegen des fehlenden Sonnenscheins allerdings niedriger als im Fünfjahresschnitt. Ein sonniger und trockener Herbst könnte die Zuckergehalte jedoch verbessern, heißt es. Die Anbaufläche lag mit 364.591 Hektar über der Fläche aus dem Vorjahr mit 360.691 Hektar und ist im Fünfjahresvergleich nahezu konstant. „Das ist ein gutes Zeichen, dass Zuckerkunden weiter verlässlich mit regionalem Rübenzucker versorgt werden können und zeigt das Vertrauen der Landwirtschaft in die Zuckerrübe“, sagt WVZ-Vorsitzender Stefan Streng.

Statt Verbot von Pflanzenschutzmitteln: Neue Züchtungen und integrierter Pflanzenschutz
Mit Sorge blickt die Zuckerwirtschaft etwa auf die geplante EU-Verordnung für die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Diese beträfe wesentliche Einzugsgebiete von Zuckerfabriken. „Die Fabriken würden folglich relevante Rohstoffmengen verlieren. Sie wären nicht mehr ausgelastet. Ihr Betrieb stünde infrage und damit der Rübenanbau in einer ganzen Region“, sagt Streng. Verdränge man die Zuckerrübe vor der Haustür, käme es zu mehr Übersee-Importen aus Ländern mit geringeren Umwelt- und Sozialstandards, sagt WZV-Hauptgeschäftsführer Günter Tissen. Statt pauschaler Verbote könnten neue Züchtungstechniken, Innovationen wie Präzisionslandwirtschaft und integrierter Pflanzenschutz die Biodiversität schützen und gleichzeitig einen auskömmlichen Ertrag sicherstellen.