Buttgereit will Bäckerei Barnstorff retten

Buttgereit will Bäckerei Barnstorff retten

Der Verkauf in den 20 Bernstorff Filialen im Großraum Bremen läuft trotz Insolvenzverfahrens weiter. Foto: Barnstorff


Finanzielle Probleme, aber ein optimistischer Blick in die Zukunft: Der Unternehmer Gerd Buttgereit, Inhaber der Feinbäckerei-Konditorei Barnstorff, will versuchen sein „strukturell solide aufgestelltes Unternehmen mit möglichst allen Mitarbeitern zu erhalten”. Darum hat er beim Amtsgericht Verden einen Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt, dem das Gericht nach Angaben der Sanierungsanwälte uneingeschränkt nachgekommen ist. Es scheint also Hoffnung zu bestehen.

Mit dem Eigenverwaltungsverfahren strebt die in Grasberg bei Bremen ansässige Bäckerei die Sanierung des Unternehmens an. Bei einem Eigenverwaltungsverfahren bleibt die Geschäftsführung uneingeschränkt im Amt. Buttgereit führt den Geschäftsbetrieb in eigener Verantwortung vollumfänglich weiter. Unterstützt wird er dabei von den sanierungserfahrenen Rechtsanwälten Dr. Frank Kreuznacht und Alexander Vey und deren Team aus der Kanzlei BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte.

Der Geschäftsbetrieb der Bäckerei, die auf eine 75-jährige Backtradition verweisen kann, läuft sowohl in der Backstube am Stammsitz in Grasberg als auch in den in Bremen und im Bremer Umland angesiedelten 20 Filialen ohne Einschränkung weiter. Die Löhne und Gehälter der rund 150 Mitarbeiter sind gesichert.

Maßnahmen zur Restrukturierung beschlossen
Gerd Buttgereit blickt dem Erhalt und der Sanierung seines Handwerksunternehmens optimistisch entgegen. „Auch wenn die Corona-Pandemie überwunden ist, sind die wirtschaftlichen Folgen erst jetzt in ihrer Tragweite spürbar geworden. Zudem haben die rasant gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise das Unternehmensergebnis nachhaltig belastet. Wir haben die bestehenden Probleme bereits analysiert und wollen die erforderlichen Schritte mit den Sanierungsinstrumenten dieses Verfahrens umsetzen.“

Die bereits vor dem Antrag auf Eigenverwaltung eingeleiteten Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens konnten noch nicht zum Abschluss gebracht werden, was nunmehr im Rahmen der Eigenverwaltung erfolgen soll, heißt es in einer Mitteilung der Anwälte.

Mit den Möglichkeiten des Eigenverwaltungsverfahrens wird eine Reorganisation des Unternehmens angestrebt, um das strukturell solide aufgestellte Unternehmen mit möglichst allen Mitarbeitern zu erhalten. Die kaufmännischen Grundlagen für eine solche Reorganisation werden derzeit durch das Unternehmen erarbeitet.

Durch das Unternehmen wird größtmögliche Transparenz im Umgang mit der wirtschaftlichen Krise praktiziert. Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Produktion, Verwaltung und Verkauf der 20 Fachgeschäfte wurden unmittelbar in Informationsveranstaltungen über die aktuelle wirtschaftliche Schieflage und über die angestrebte Unternehmenssanierung informiert. Gerd Buttgereit zeigt sich optimistisch: „Wir werden jetzt mit vollem Einsatz durch diese schwierige Phase gehen und offen mit den bestehenden Problemen umgehen. Wir werden unsere Mitarbeiter, unsere Kunden und alle wesentlichen Vertragspartner uneingeschränkt in den Sanierungsprozess einbinden und fortlaufend informiert halten.“

„Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit wird in den nächsten Wochen darauf liegen, die Gründe für die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens weiter zu analysieren und die kaufmännischen und rechtlichen Grundlagen für einen erfolgreichen Sanierungsprozess zu erarbeiten und diesen umzusetzen“, teilte BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte mit. Begleitet wird das Eigenverwaltungsverfahren durch den sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Dr. Malte Köster aus der Kanzlei Willmerköster, den das Amtsgericht Verden zum vorläufigen Sachwalter bestellt.