Das war die Noordback von Schmees

Das war die Noordback von Schmees

Warum er seine Noordback genau zu dem Zeitpunkt veranstaltete als 250 Kilometer nördlicher die Internorga lief? Damit wollte Norbert Schmees, Inhaber von Schmees Ladenbau und Veranstalter der Hausmesse mit Partnern nicht so richtig rausrücken. Aber wer den verschmitzten Unternehmer kennt, weiß, dass es eine kleine Spitze sein sollte gegen die Messemacher im Norden, denen Schmees seit vielen Jahren die Treue gehalten hatte. Egal, was die Beweggründe waren: Einige Internorga-Besucher machten auf der Rückfahrt ins Ruhrgebiet einen Stop in Lathen. Und erlebten an drei Tagen ein interessantes Programm rund um Laden, Snacks und Sicherheit. „Mit rund 25 Betrieben und 330 Fachgeschäften pro Tag haben wir in den drei Eventtagen knapp 1.000 Fachgeschäfte erreicht“, sagt Schmees. „Die Noordback fand bei den Teilnehmern eine sehr positive Beurteilung, so dass wir uns entschlossen haben, weitere Events in diesem Rahmen zu veranstalten.“

Harald Korf von Schmees Ladenbau schaute bei seinem Vortrag in die Zukunft und stellte Ideen für autonome Filialen vor, wie sie kürzlich mit Hilfe von Schmees vom Lila Bäcker in Betrieb genommen worden ist (wir berichteten). Ein Weg, um mit weniger Personal auszukommen und neue Kundengruppen zu erschließen. Und natürlich ging es auch um Energieeffizienz. Interessant: Ladenbau wird digitaler. Das geht schon bei der Planung los, wo mittlerweile Spaziergänge durch die neue Filiale möglich sind, bevor ein Teil zugeschnitten wurde, und hört bei digitalen Preisschildern in der Theke nicht auf. Die sehen wie ein Ausdruck auf Papier aus, sind in Wirklichkeit kleine Bildschirme (Foto unten). Ein dezentes Band aus kleinen Bildschirmen weist auf Sonderangebote hin, erklärt die Zutaten der Snacks oder weißt auf das Kaffeeangebot hin. Bei der Noordback kam es von Beukenhorst Kaffee, einem Anbieter aus den Niederlanden, nur wenige Kilometer von Lathen entfernt.


Einen Zwischenstop auf der Rückreise von der Internorga legte auch Jürgen Hinkelmann (Bäckerei Grobe, Vizepräsident des Zentralverbands des deutschen Bäckerhandwerks) mit seiner Familie ein. Im Gespräch mit Norbert Schmees ging es um Ladenbau und die moderne Produktion des Lathener Ladenbauers, der eine weitgehend digitale Werkstatt betreibt, in der Daten aus dem Computer direkt den Sägeroboter steuern. So lassen sich auch kleine Stückzahlen rationell herstellen. Und ein mobiler Serviceroboter, der während der Noordback das schmutzige Geschirr transportierte, bringt im Alltag die richtigen Beschläge zu den Montageplätzen.


Sehen die nicht lecker aus? Wolfgang Heyder vom Wurst- und Schinkenspezialisten Bedford zeigt seine neuesten Kreationen. Und die sind vegetarisch. Da gibt es Burger mit Bohnen-Hafer-Pattys, Quinoa-Karotten-Ecken und Falafel-Kichererbsen-Sticks. Alles von Bedford. Nur eines gibt es bei Bedford nicht: Fleischersatzprodukte wie vegetarische Schnitzel oder Würstchen. Das passe nicht zur Philosophie des Familienbetriebes, meint Heyder. Die Besucher mochten beides: Vegetarische Burger und die mit Schinken und Salami belegten kleinen Brötchen.


Das ist der kleine Goliath – auf dem Blech natürlich. Peter Schmidt von Roland Mills United (Roland Mehl) hat sie während der Noordback live im Ofen von Wachtel gebacken und dabei auf die Brötchenanlage von Kövy vertraut, die Firmenchef Norbert Kövy in Lathen extra für die drei Tage aufgebaut hatte. Das Besondere an dem kleinen Goliath: Er wird mit einem französischen Baguettemehl (Bonjour Mehl), Milch, Butter und Ei gebacken. Schwarzer und heller Sesam sorgen für die Optik und zusätzlichen Geschmack. Dadurch eignet sich das Brötchen besonders gut für Snacks.


Die Vielfalt des Atollspeed, einem Hybridofen, der Heißluft, Aufprallhitze und Mikrowelle in einem Gerät kombiniert, präsentierte Lars Bittig, Anwendungstechniker von Wiesheu. In weniger als zwei Minuten zaubert das Gerät Pancakes (Foto), die als süßes Dessert auch zur Bäckerei passen. Doch der größte Vorteil des Gerätes: Er macht vorbereitete Snacks warm und damit für Kunden noch attraktiver. Die Salatgarnitur darf dabei ruhig auf dem Brötchen bleiben und wird trotzdem nicht zerstört.


Das war Ihnen jetzt alles zu produktlastig? Dann hätte Ihnen Karsten Hartwig aus der Geschäftsführung von Helmig & Partner bestimmt gefallen. Der Versicherungsmakler sensibilisierte für die Gefahren, die in einem Betrieb überall lauern. Vom Cyberangriff bis zum Mitarbeiterdiebstahl, vom Feuer in der Produktion bis zum Brand in einer Vorkassenfiliale. Sein Tipp: Laden sie doch mal die örtliche Feuerwehr zu einer Brandschutzübung ein. Zum einen sind gute Kontakte zur Feuerwehr immer wertvoll, zum anderen kennen sich die Feuerwehrmänner und -frauen dann besser in ihrem Betrieb aus, wenn es wirklich einmal brennt. Neuester Trick von Dieben: Sie verhindern mit einer Funksperre, dass der Lieferwagen mit den Tageseinnahmen abgeschlossen wird und klauen das Geld während der Fahrer in die Filiale geht. Da hilft nur ein Einwurftresor im Fahrzeug, denn so viel Zeit, um den aufzubrechen haben Diebe nicht.