Zukunftssorgen von Hamburgs Handwerksbäckern

Zukunftssorgen von Hamburgs Handwerksbäckern

Die zweite Bürgermeisterin der Hansestadt Hamburg, Katharina Fegebank (Grüne), hat gemeinsam mit dem Vorstand der Bäckerinnung Hamburg in der Bäckerei Rohlfs in Rahlstedt getagt, um sich über die Situation im Bäckereihandwerk zu informieren. Zunächst erhielt sie einen Einblick in den Produktionsalltag. Bei der Führung durch den Betrieb von Bäckermeister Hardy Krause sprachen Obermeisterin Katharina Daube und ihre Kollegen Themen wie Energieeffizienz, Teambuilding und Rohstoffpreis bzw. -verfügbarkeit an.

Die Bäckerinnung Hamburg vertritt sowohl kleine Betriebe mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch große Betriebe mit über 1.000 Mitarbeitern und hunderten Filialen. Die größte Sorge bereitet den inhabergeführten Betrieben vor allem die gestiegenen Energiepreise. Noch profitieren sie von vorausschauendem Einkauf, doch schon zum Jahresende laufen die ersten Verträge aus, die um das mehrfache steigenden Energiekosten können nicht ohne weiteres auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden, da sich schon jetzt etliche Kunden die Backwaren-Vielfalt der Handwerksbäcker nicht mehr leisten können. Einsparungen in der Produktion können vor allem die kleinen Betriebe nicht leisten.

Auch die Gewinnung von Nachwuchs für Bäckerei und Verkauf ist eine große Herausforderung. Gerade sind die Löhne vor allem im Verkauf gestiegen, allerdings haben sich während der Pandemiezeiten etliche gute Mitarbeiterinnen wegen unfreundlicher Kunden umorientiert und fehlen. Viele Stellen bleiben daher unbesetzt.

Die von deutschen Behörden geforderte Bürokratie ist ein weiterer Stolperstein für die Zukunft der Branche. Die Motivation der Mitarbeitenden und der betriebswirtschaftliche Erfolg ist durch aus Sicht der Bäcker sinnlosen Papierkram gefährdet.

Die Bäckermeister der Bäckerinnung Hamburg fordern daher von der zweiten Bürgermeisterin, sich für unbürokratische Hilfen ähnlich der Corona-Soforthilfe einzusetzen, damit notleidende Betriebe bei Bedarf kurzfristig und ohne bürokratische Hürden Landesmittel erhalten können. Davon, so Obermeisterin Katharina Daube, könnten vor allem kleinere Betriebe profitieren, die in Summe für eine große Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verantwortung stünden.