Fast die Hälfte der Deutschen zahlt lieber bargeldlos
Kartenzahlung beim Bäcker: Zwei Drittel der Kunden entscheiden sich für Bargeld, wenn sie bis zu 5 Euro bezahlen müssen. Foto: Evo Payments
Fast die Hälfte der Verbraucher in Deutschland bevorzugt bargeldlose Bezahlmethoden – die andere Hälfte zahlt lieber bar. In anderen Ländern ist der Anteil der bargeldlosen Zahler mit 56 % etwas höher. Das ergab eine Studie des Zahlungsdienstleisters Evo Payments, die im Mai 2022 durchgeführt wurde. Bei Zahlungen bis zu 1 Euro entscheiden sich fast 80 % der Deutschen für Bargeld. Etwas weniger, aber immer noch die meisten (2/3) entscheiden sich für Bargeld, wenn sie bis zu 5 Euro bezahlen. Bei höheren Ausgaben (mehr als 20 Euro) sinkt die Präferenz für Bargeld. Beträge von mehr als 100 Euro würde fast die Hälfte der Deutschen bargeldlos elektronisch bezahlen – und nur 16 % wollen mit Bargeld bezahlen.
„Das bargeldlose, elektronische Bezahlen bietet dem Bäcker auf zwei Ebenen deutliche Vorteile“, so Dirk Habermann, Senior Partner Manager bei EVO Payments. „Einerseits spart er Geld und Aufwand bei der Abrechnung und vermindert Fehlerquellen. Andererseits fördert er sein Image, da er traditionelles Handwerk mit den Vorteilen des digitalen Bezahlens verknüpft. Letztendlich sind die Kunden deutlich zufriedener, wenn Ihnen alle Möglichkeiten des Bezahlens offen stehen.“
Und es gibt noch weitere Vorteile: Etwa drei Viertel der befragten Deutschen (79%) nehmen Einzelhandels-, Dienstleistungs- oder Gastronomiebetriebe als „modern, zeitgemäß und kundenorientiert“ wahr, wenn dort elektronische Zahlungsmethoden angeboten werden. Dennoch erleben 76% der Deutschen mindestens einmal im Monat eine Situation, in der sie mit Karte zahlen wollen, aber nicht können.
Nachholbedarf hat Deutschland auch bei der kontaktlosen Zahlung. Während 63 % der außerhalb Deutschlands befragten Verbraucher kontaktlos zahlen, sind es in Deutschland erst 35 % der Befragten. Trotz ihrer Skepsis zahlen 58 % der Deutschen mindestens 2-3 Mal pro Woche kontaktlos mit Kredit- oder Debitkarten. Die Gründe für die Wahl sind „einfache Handhabung“, „Bequemlichkeit“ und „Schnelligkeit/Zeitersparnis“.
Die Studie wurde von Professorin Grażyna Wąsowicz entwickelt, die auf dem Gebiet der Wirtschaftspsychologie und insbesondere der Psychologie des Geldes spezialisiert ist. „Im Gegensatz zu anderen Studien basieren unsere Ergebnisse nicht nur auf rein statistischen und wis-senschaftlichen Erhebungen, sondern auch auf Methodiken der Alltagspsychologie, die sich mit dem Erleben und Verhalten der Menschen unter alltäglichen Bedingungen befassen“, so Jan Eric Bollig, Head of Marketing & Communication bei EVO Payments. „Dies ist ein höchst spannender Aspekt, der die Haltung der Menschen zu Zahlungsmethoden auf eine völlig andere Art und Weise beleuchtet.“