Das ist die neue Brotbotschafterin
„Gitta Connemann – Sie kümmert sich.” prangt als Botschaft auf ihrer Internetseite. Und jeder, der sie trifft, bestätigt das. 58 Jahre alt, Rechtsanwältin, seit 2002 Mitglied im Deutschen Bundestag. Für die CDU. Seit Dezember 2021 Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion. Und seit dem 18. Mai 2022 Botschafterin des Deutschen Brotes.
Überzeugend tritt sie an diesem sommerlichen Abend beim Festakt zum Tag des Deutschen Brotes vor mehr als 200 Gästen in Berlin auf. Beginnt unkonventionell – mit einem Kinderlied „Wer will fleißige Handwerker sehn …“ und hat das Publikum aus Bäckern, Politikern und Zulieferern schnell für sich gewonnen. Die Gäste hören ihr zu, es könnte ja noch weitere Überraschungen geben.
Sie legt ein klares Bekenntnis zum Handwerk ab, lobt Kreativität und soziales Engagement der Bäcker, spricht sich für die Duale Ausbildung als Garant für Qualität aus und kommt schnell auf das Kulturgut Brot zu sprechen: Abendbrot, Brotzeit – Worte, die es nur im Deutschen gebe. All das zeige doch, wie wichtig Brot für die Menschen und den Zusammenhalt von Familien und Gesellschaft ist. Ein weiterer Grund, warum Bäcker in ihren Augen zu Recht systemrelevant sind. In der aktuellen Situation mit der Diskussion um Lebensmittelknappheit sieht sie eine gute Chance, dass „die Wertigkeit von Brot wieder eine größere Bedeutung bekommt“. Und den entsprechenden Preis. Wenn es nach ihr geht, dann muss „Bäcker drin sein, wo Bäcker draufsteht“. Das andere seien doch nur „Bräunungsstudios“.
In ihrem Jahr als Brotbotschafterin will sie sich einsetzen. „Ich werde versuchen, möglichst viele von Ihnen zu besuchen“, verspricht sie den Gästen und die nehmen sie beim Wort. Laden sie nach der Rede zu ihren Veranstaltungen ein: Zum Erntedankfest nach Hamburg, zum 175-jährigen Bestehen ihrer Bäckerei nach Hannover, zum Treffen einer Innung im Süden Deutschlands. „Wenn ich künftig Termine im Lande mache, dann werde ich immer den Besuch einer Bäckerei mit einplanen lassen“, sagt Connemann im Gespräch mit back.intern. Und der Eindruck, dass sie sich kümmert, wächst mit jedem Satz. „Ich habe mir genau überlegt, ob ich die Aufgabe übernehmen kann. Jetzt werde ich sie mit großem Engagement angehen.“
Und ihr Lieblingsbrot? Schwarzbrot. Von der Bäckerei Bruhns aus Leer in Ostfriesland, der Geburtsstadt von Gitta Connemann und nur 15 Kilometer entfernt von ihrem heutigen Wohnort. Das ist auch immer dabei, wenn es zu Sitzungswochen nach Berlin geht. Wie in Ostfriesland üblich kommt auf die Scheibe Schwarzbrot oft noch eine Scheibe Rosinenbrot. Das ist ihr Stück Heimat in Berlin. Und eine gute Basis für eine Brotbotschafterin, die sich kümmert.
Wer sie live erleben will: Am Montag, 23. Mai 2022, ist sie ab 21 Uhr bei Hart aber fair mit Frank Plasberg zu Gast.
