Altmaier zu Besuch in Hannover

Altmaier zu Besuch in Hannover

Zum Gespräch in Hannover: v. l. Christine Karasch, Peter Altmaier, Dr. Bernd Althusmann, Dietmar Baalk, Axel Oppenborn und Kai Oppenborn Foto: LIV Niedersachsen/Bremen

Der Bäckerinnungs-Verbands Niedersachen/Bremen freute sich, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und seinen Landeskollegen aus Niedersachsen Dr. Bernd Althusmann im Bäckeramtshaus in Hannover zum Gespräch begrüßen zu dürfen. Eine gute Gelegenheit, die Forderungen des Bäckerhandwerks auch auf diesem Wege an die Bundes- und Landespolitik zu adressieren. „Unsere Forderungen sind klar, wir müssen in Deutschland endlich die bürokratischen Belastungen für die Betriebe spürbar verringern“, so Landesinnungsmeister Dietmar Baalk.

Exemplarisch nannte Baalk die „überflüssige Pflicht, Kassenbons auszudrucken, die nach wie vor Bestand hat: „Hier gehört eine Bagatellgrenze von 10 Euro her, damit wir nicht weiter Bons produzieren, die kein Kunde haben will.“ Auch bestehende Wettbewerbsverzerrungen durch das Arbeitszeitgesetz, kritisierte Baalk. Die Anliegen auf der Landes- und Regionalebene adressierten die Bäckermeister und Vorstandsmitglieder der Bäcker-Innung Region Hannover und des Landesinnungsverbandes Kai und Axel Oppenborn von der Calenberger Backstube.

Es kamen Themen auf den Tisch wie die statistischen Meldepflichten, die die Betriebe zu erfüllen haben. Mit den „Regelkontrollgebühren“ sprachen sie eine Auflage an, die es nur in Niedersachsen und NRW gibt: „Uns ärgert schon lange, dass wir hier in Niedersachsen für amtliche Kontrollen bezahlen müssen, auch wenn der Betrieb tip top ist. Das ist, als wenn Sie in eine Verkehrskontrolle geraten, keine Mängel bestehen und der Polizist von Ihnen dann 20,- Euro verlangt“, erläutert Axel Oppenborn.

Ein eher gesamtwirtschaftliches Problem schilderte Kai Oppenborn: „Der Arbeitsmarkt, nicht nur in der Region, scheint wie leergefegt zu sein. Es gibt bereits Kollegen, die ihre Filialen wegen Mitarbeitermangels zeitweise schließen müssen.“ Baalk zieht ein ernüchterndes Resümee: „Ich kenne einige Kollegen, die ihre Betriebe aufgeben und sagen, bei den ganzen Auflagen und Hindernissen,die uns die Politik in den Weg legt, macht es weder Sinn noch Spaß ein Unternehmen zu führen. Und diese Kollegen sind oft noch weit von einem Renteneintrittsalter entfernt. Hier muss die Politik etwas tun, sonst sterben uns die kleinen und mittelständischen Betriebe weg!“

Passend zum Politikerbesuch starten die norddeutschen Innungsbäcker in der Wahlkampfzeit ab 1. September eine Plakatkampagne in ihren Filialen. Die Forderung lautet „Wir wollen backen statt Akten!“