Sie wird trendy

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Sie sieht der bekannten Lupine ähnlich, die jetzt in Gärten und Straßenrändern blüht. Auf die Süßlupinen blühen jetzt auch, aber sie sind etwas zarter im Wuchs und ihre Blätter sind gefiedert. Für die Lebensmittelindustrie ist das aus Süßlupinen gewonnene Proteinisolat interessant. Es besitzt eine Kombination aus guten Eigenschaften, ist vielseitig einsetzbar, schmeckt nahezu neutral, ist gut löslich und kann hervorragend als Emulgator verwendet werden, um Wasser oder Öl zu binden. Daher kann Lupineneiweiß tierische Proteine wie Casein, Molke oder Ei ersetzen wie bei der Herstellung von veganem Eis. Aus den ganzen Samen der Süßlupinen werden ebenfalls bereits unterschiedlichste Lebensmittel hergestellt – von Lupinenschnitzeln über Brotaufstriche bis hin zu Lupinendrinks und -desserts reicht die Angebotspalette. Und für alle, die zwischendurch auf Koffein verzichten möchten, ist Lupinenkaffee eine gute und regionale Alternative.

Auch für die Natur ist die Süßlupine ein Gewinn. Ginge es nach der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP), würde die Anbaufläche der Süßlupine in Deutschland weiter ausgedehnt. Denn die Pflanzen stellen eine Bereicherung der Fruchtfolge dar und tragen zur Gesunderhaltung der Böden bei. Mindestens genauso wichtig ist eine Besonderheit der Süßlupinen, die sie mit allen anderen Hülsenfrüchten gemeinsam haben. Sie leben in Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln der Pflanzen ansiedeln. Die Süßlupinen versorgen die Bakterien über ihre Photosynthese mit lebensnotwendigen Nährstoffen. Die Bakterien wiederum sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und an die Pflanzen abzugeben. Dies ist mehr als eine Win-win-Situation, denn diese Symbiose spart die Gabe von Stickstoffdünger ein. Darüber hinaus verbleiben nach der Ernte stickstoffreiche Pflanzenreste auf den Feldern, die den Folgekulturen wiederum als Dünger dienen.

Foto: Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.