Der Backen-Song: Johann König im Interview

Der Backen-Song: Johann König im Interview

Foto: Screenshot youtube.de

„Wenn ein Brot wächst, ist´s als geht die Sonne auf. (…) Backen ist Liebe und Geborgenheit. (…) Backen ist der Weg aus der Ausweglosigkeit. (…) Das Leben wird besser, wenn man backt.“ Der Komiker Johann König hat im Coronalockdown ein wunderbar heiteres Lied eingesungen, in dem er von der Leidenschaft des Brotbackens erzählt und über den allgemeinen Frust, der sich breitmacht. Mit feinem Humor und einer Portion Satire blickt er auf die Menschen um ihn rum. Wir haben ihn zu seinen Gedanken hinter dem Song befragt:

back.intern. Herr König, was ist die Idee hinter Ihren Zeilen im Lied „Ich nicht. Der Backen-Song?
Johann König: Viele Menschen haben während der Pandemie davon geschwärmt, welche neuen Hobbys sie für sich entdeckt haben. Stricken, Hühner halten, backen. Diese Dinge wurden als die Erfüllung angepriesen. Als das ultimative Mittel gegen die Verzweiflung. Und so entstand die Textzeile: „Backen ist der Weg aus der Ausweglosigkeit.“ Ich selber habe schon vor der Pandemie gebacken. Seitdem ich kaum noch Auftritte habe, backe ich aber noch fleißiger. Und jetzt haben wir tatsächlich auch noch eigene Hühner! Mit vier Eiern am Tag. Herrlich. Nur stricken werde ich wohl nie lernen.

back.intern. Das klingt, als ob sie dieses Lebensmittel lieben. Haben Sie einen Lieblingsbäcker bei sich im Viertel?
Johann König: Mein Lieblingsbäcker der Bio-Bäcker von Alnatura. Da laufe ich fünf Minuten hin. Die haben alles und nehmen auch Extrawünsche an. Zumindest bei mir. Zumindest tun sie so.

back.intern. Mit Humor, fast nordischer Unaufgeregtheit und einem neugierigen Fleißigsein durch diese Zeit – ist das Ihre Empfehlung?
Johann König: Humor und Fleißigsein sind meine zwei Grundtugenden. Damit habe ich alles im Leben erreicht. Ich nehme meinen Beruf ernst, aber nicht wichtig. Die Nichtrelevanz der Kultur in der Krise hat mich trotzdem sehr gekränkt. Es heißt ja, Applaus ist das Brot des Künstlers. Das ist natürlich großer Quatsch. Ich kann ja auch nicht zum Bäcker gehen und sagen, ich hätte gerne ein Brot, dafür spende ich Ihnen auch zwei Minuten Beifall. Oder?

back.intern. Die Melodie Ihres Liedes kennt man von der Band Klee. Kennen Sie Frau „Klee“, sodass Sie die Melodie „klauen“ durften?
Johann König: Natürlich habe ich Klee gefragt. Ich bin ja nicht bescheuert. Eine tolle Band mit einer wunderbaren Sängerin. Sie hat mir sofort die Erlaubnis gegeben. Danke dafür nochmal. Ich werde sie als Revanche mal auf eine selbstgemachte Butterstulle mit selbtgemachtem Rührei einladen. Wenn sie mir dafür einen Schal strickt!

Hier gehts zum Backen-Song von Johann König.