Schul- und Kitacaterer am Ende

Schul- und Kitacaterer  am Ende

Auch mehr als ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreichen Schul- und Kitacaterer im Durchschnitt nur etwa die Hälfte ihres Vor-Corona-Umsatzes. Das hat eine Befragung des Verbandes deutscher Schul- und Kitacaterer (VDSKC) unter seinen Mitgliedsunternehmen ergeben. Demnach liegt der wirtschaftliche Verlust in 2021 noch immer bei 50 bis 60 Prozent pro Monat. Branchenvertreter berichten von zunehmender Entsolidarisierung. „Wir verbrennen alle Rücklagen, die Luft wird immer dünner.“ Ralf Blauert, Erster Vorsitzender des VDSKC. „Wir versuchen gerade krampfhaft, irgendwie bis zu den Sommerferien zu überleben. Doch es fehlt jede Perspektive für die Zeit danach. Von der Politik kommt nichts – gar nichts.“

Im Jahr 2020 hätten die Mitglieder des Verbandes Rückgänge von bis zu 90 Prozent zu verzeichnen gehat. Ein Jahr später seien Umsatzeinbußen von bis zu 60 Prozent noch immer die Regel. Besonders die Regelungen zum Infektionsschutz belaste den Alltagsbetrieb in den Schulen und Kitas: So seien der organisatorische Aufwand und der Zeitaufwand bei der Essensausgabe gravierend gestiegen. Hinzu kommen hohe Kosten für Schutzausrüstungen und Tests. Gleichzeitig nehmen viel weniger Kinder das Mittagsangebot wahr. Zudem haben die Unternehmen die Abwanderung von Mitarbeitern zu verkraften, die sich nach beständigeren Arbeitsverhältnissen umsehen.

Flut von Anforderungen

„Die Branche wird mit Anordnungen überflutet und von Hilfen ausgespart“, berichtet Blauert weiter. Besonders frustriert sei er von der mangelnden Gesprächsbereitschaft der Ministerien. „Die wissen seit 15 Monaten, was los ist, reagieren aber nicht.“ Die Stimmung werde aggressiver. „Auch in den Kitas und Schulen liegen die Nerven blank“, berichtet Blauert. Kernzielgruppe der Schul- und Kitacaterer sind Kinder bis zum 12. Lebensjahr. Impfungen – und damit Normalität – sind für sie in naher Zukunft nicht verfügbar. Wie soll es also weitergehen? „Es braucht jetzt dringend konkrete Aussagen für das kommende Schuljahr“, fordert der VDSKC. „

Vor Corona versorgten die Mitglieder des VDSKC Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen mit bis zu 150.000 Mahlzeiten am Tag. Sie waren systemrelevanter Bestandteil des gesetzlichen Bildungs- und Kinderbetreuungsauftrags.

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