Digitalisierung erobert den Laden

Digitalisierung erobert den Laden

Hausmesse statt Südback: Norbert Schmees lud an drei Tagen Kunden in seinen Betrieb nach Lathen ein. Trotz Abstand und Hygieneregeln war die Stimmung gut. Foto: Töpfer

Digitale Preisschilder, kontaktloses Bezahlen mit Münzen und Scheinen, Kaffeespezialitäten, Backvorführungen – und viele Informationen rund um den Ladenbau: Drei Tage lang präsentierte Schmees Ladenbau im Werk in Lathen (Emsland) gemeinsam mit Partnern Neuheiten für den Laden.

Kontaktlos bezahlen mit Bargeld
Wenn es um sicheres Bezahlen in Corona-Zeiten geht, denken die meisten an EC-Karten. Doch genauso sicher ist Zahlen mit Bargeld, wenn man einen Barzahlungsautomaten hat wie den Cashlogy. Gerade mal 6 Sekunden dauert der Bezahlvorgang, versichert Unternehmensberater Wilhelm Kunstleben. Die Kunden müssen keine Cents mehr zählen, sondern werfen das Geld einfach in die Schale des Geräts. Zu viel eingeworfene Münzen kommen zurück. Scheine nimmt er natürlich auch. Abends entnehmen die Verkäuferinnen einfach die Geldkassette und schon ist die Abrechnung erledigt.

Und wer zusätzlich EC-Karten-Zahlung anbieten möchte, der sollte sehen, dass er ein Gerät mit Cash Pooling bekommt. Da werden alle Zahlungen täglich in einer Summe mit der Bank verrechnet und nicht jede Zahlung einzeln. Die vielen hundert Buchungsposten könnten sonst schnell ins Geld gehen.

Digital ging es auch beim Backen im Wachtel Piccolo zu: Nicht nur die Steuerung war per Bildschirm zu bedienen, über das Werbesystem Easy-Disi spielte der Ofen Informationen auf einen Bildschirm über dem Brotregal. So können die Kunden sehen, wann die nächsten Brötchen fertig sind.

Vor dem Bau in jede Ecke des Ladens schauen
Ladenbau 4.0 – das war das Motto von Gastgeber Norbert Schmees. Nicht nur die Produktion ist computergesteuert. Praktisch alle Läden entstehen am Bildschirm, der Kunde kann so in jede Ecke seines Ladens schauen und schon am Bildschirm die Dekoration platzieren. Vier der zehn Schmees-Architekten hatten jeweils den selben Laden geplant – heraus kamen ganz unterschiedliche Konzepte: von grafisch streng über Urban und Vintage bis zu einer Lösung, bei der alles Ton in Ton gestaltet war. Ein digitales Aufmaßsystem sorgt bei der Planung für höchste Genauigkeit.

Kaffee mit traditioneller Röstung
Für traditionelle Verfahren mit höchstens 225 Grad Temperatur und bis zu 20 Minuten Röstzeit warb der Kaffeeröster Joliente. Dadurch entwickle der Kaffee mehr Aroma und weniger Säure. Das macht ihn bekömmlicher. Wer sich sozial engagieren oder seinen Kunden einfach einen besonderen Kaffee zum Kauf anbieten möchte, der bekommt Good-Hope-Kaffee, von dem je Kilogramm 4 Euro an ein Waisenhaus in Tansania gehen. Und da Rockmusiker Udo Lindenberg das Projekt unterstützt, hat er die Kaffeetüten bemalt. Ein Hingucker im Regal.

Wer nicht dabeisein konnte, der kann die Messe auch virtuell erleben. Und auf der Seite http://www.noordback.de stellt Schmees Videos zur Verfügung.