Tafeln organisieren um

Tafeln organisieren um

Wegen der Corona-Pandemie sind derzeit mehr als 400 der 948 Tafeln in Deutschland vorübergehend geschlossen – zum Schutz ihrer Mitarbeitenden sowie Kundinnen und Kunden. Das stellt den Verein vor große Herausforderungen. Die Unterstützung der 1,65 Millionen Tafel-Kundinnen und -Kunden kann aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus in der herkömmlichen Form nicht aufrechtgehalten werden. Andere Tafeln organisieren ihren Betrieb um, sodass die Ausgabe der Lebensmittel möglichst kontaktarm ist. Einen Überblick darüber welche Tafeln noch geöffnet sind, wie man die Tafeln jetzt unterstützen kann und welche Bedarfe sie aktuell haben, ist hier zusammengestellt.

Die Schließungen sind zu einem großen Teil präventiv. Rund 90 Prozent der 60.000 Ehrenamtlichen sowie über ein Viertel der Tafel-Kundinnen und -Kunden gehören zu den lebensälteren Menschen und damit zur schützenswerten Gruppe. Häufig findet die Tafel-Ausgabe in teils engen Räumlichkeiten statt, in denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Zudem sind die Warenspenden bei vielen Tafeln in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. 

Eine aktuelle Übersicht der Tafel-Schließungen finden Sie hier (PDF-Datei, Stand: 31.03.2020).

Aufgrund einer großen Hilfsbereitschaft aus Teilen der Bevölkerung können immer mehr der derzeit geschlossenen Tafeln neue Konzepte der Lebensmittelausgabe erarbeiten und so den Tafel-Betrieb kurz- bis mittelfristig wiederaufnehmen. Es werden zum Beispiel Lieferdienste auf- und ausgebaut, die Lebensmittelausgabe wird ins Freie verlagert oder es werden Lebensmitteltüten vorgepackt, sodass die Ausgabe möglichst kontaktarm umgesetzt werden kann.

Tafeln jetzt unterstützen – was kann ich tun?

Helferinnen und Helfer gesucht

Um die 1,65 Millionen Tafel-Kundinnen und Kunden jetzt nicht alleine zu lassen, ist die Solidarität aller gefragt. Insbesondere auf die Unterstützung jüngerer Menschen sind die Tafeln angewiesen, um die kurzfristig auftretende Lücke im Ehrenamt zuschließen. Tafeln benötigen Unterstützung, um beispielsweise Lieferdienste einzurichten oder auszuweiten sowie Lebensmittel in Tüten oder Pakete zu packen und im Hof unter freiem Himmel auszugeben. Auch andere kreative Lösungen sind willkommen, um Sozialkontakte bei der Lebensmittelausgabe so weit wie möglich zu reduzieren.

Sie möchten unterstützen? Eine Tafel in Ihrer Nähe finden Sie über die Tafel-Suche.

Finanzielle Unterstützung notwendig

Die Tafeln finanzieren sich neben Spenden über die symbolischen Beträge, die Nutzerinnen und Nutzer für die Lebensmittel zahlen. Stellt eine Tafel vorübergehend ihren Betrieb ein, fallen diese Einnahmen weg, während Fixkosten wie Miete für Ausgabestellen und Lager oder Versicherungen für Fahrzeuge weiterlaufen. Zudem ist die Umsetzung der Notfall-Konzepte, zum Beispiel eines Lieferdienstes, mit deutlichem Mehraufwand verbunden. Die Tafeln sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um denen zu helfen, die in der aktuellen Situation mehr denn je auf Hilfe angewiesen sind.

Lebensmittel spenden

Viele Tafeln verzeichnen einen drastischen Rückgang der Lebensmittel- und Sachspenden in Folge der Ausbreitung der Coronavirus. Nicht wenige Tafeln mussten ihre Ausgabe genau aus diesem Grund ganz oder teilweise schließen. Unterstützen Sie die Tafeln mit Ihrer Spende – auch Tafeln die bereits geschlossen haben, freuen sich über langhaltbare Produkte, um die Lager aufzufüllen. Bei einer Wiedereröffnung werden diese dringend benötigt.

Sie möchten an Ihre Tafel vor Ort spenden? Diese finden Sie über die Tafel-Suche.

Sie haben mehrere Paletten abzugeben oder möchten an viele Tafeln in Deutschland spenden? Dann wenden Sie sich bitte an die Tafel Deutschland.