Zentralverband feiert 150. Geburstag

Zentralverband feiert 150. Geburstag

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks blickt auf das 150-jährige Bestehen seiner Verbandsorganisation zurück. Dazu wurde auf dem Festabend eine Chronik der Verbandsgeschichte veröffentlicht, die als E-Book zur Verfügung steht. Thematisch standen auf der Veranstaltung in Berlin allerdings auch wirtschaftspolitische Themen im Fokus. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck würdigte das Bäckerhandwerk in seiner Begrüßungsrede und bekam von ZV-Präsident Roland Ermer eine frisch gebackende Kettensäge überreicht. Sie soll ihm helfen, die Unternehmen von bürokratischen Belastungen zu befreien. Habeck hatte jüngst angekündigt, beim umstrittenden Lieferkettengesetz „die Kettensäge anzuwerfen und das ganze Ding wegzubolzen“.

Am 12. Oktober 1874 gründeten 220 Bäckermeister in Berlin den Zentralverband Deutscher Bäckerinnungen Germania, die Vorläuferorganisation des heutigen Zentralverbandes. Ziel war es, mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen und Interessen durch eine starke Berufsvertretung besser wahren zu können. Diese Aufgabe ist auch heute noch aktuell: „Wir haben den Auftrag, im Namen aller Innungsbäcker die Rahmenbedingungen für das Bäckerhandwerk sicherzustellen und stetig zu verbessern“, bringt es Roland Ermer in seiner Festrede auf den Punkt. „Nur mit einer starken Interessenvertretung kann es dem deutschen Bäckerhandwerk gelingen, Ziele und Interessen zu formulieren, in die Politik einzubringen und durchzusetzen. Dabei sind die Themen erstaunlich ähnlich geblieben: Bürokratieabbau, staatliche Regulierung und Eingriffe in die unternehmerische Freiheit, das Ringen um das Thema Arbeitszeit und Energiepolitik spielten in der langen Verbandsgeschichte immer wieder eine große Rolle. Die Stärke des Verbandes war dabei immer, eng mit der Politik zusammenzuarbeiten. Konstruktive Kritik, nachdrückliches Fordern und Lösungsvorschläge unterbreiten, bestimmen seit jeher die Verbandspolitik.“


Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck würdigte in seiner Rede das Bäckerhandwerk und seine Verbandsorganisation: „Bäckereien waren in den vergangenen Jahren mit vielen Herausforderungen konfrontiert – die Energiekrise, erhöhte Rohstoffpreise und eine inflationsbedingte Kaufzurückhaltung. Nicht nur, aber gerade auch in diesen schwierigen Zeiten hat es der vertrauensvolle und konstruktive Austausch mit Ihnen ermöglicht, dass wir die Interessen des Bäckerhandwerks etwa bei der Gas- und Strompreisbremse sowie beim Bürokratieabbau bestmöglich berücksichtigen konnten. Seit 150 Jahren setzen Sie sich unermüdlich für ein Handwerk ein, das nicht nur das wichtigste Lebensmittel für uns Menschen, sondern zusätzlich ein deutsches Kulturgut hervorbringt. Damit dies auch künftig so bleibt, arbeiten wir mit Hochdruck daran, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ihre Betriebe weiter zu verbessern – damit Sie ihrem Handwerk bestmöglich nachgehen und die Menschen weiterhin ihre tollen Produkte genießen können.“


Roland Ermer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, betonte auf der Jubiläumsveranstaltung des Bäckerhandwerks, dass solide wirtschaftlichen Rahmenbedingungen essenziell für das mittelständisch geprägte Handwerk sind. „Hier ist die Politik gefragt, die Weichen richtig zu stellen und Deutschland wieder auf den Wachstumspfad zu bringen. Das von Wirtschaftsminister Habeck jüngst vorgelegte Papier zur Belebung der Wirtschaft geht dabei in die richtige Richtung“, so Ermers Einschätzung. Die Ampel-Regierung sei bereit, Fehlsteuerung zu korrigieren. Ziel müsse es sein, die konjunkturelle Schwäche Deutschlands zu überwinden.


Auf der Festveranstaltung des Zentralverbandes kamen rund 200 Gäste aus dem Bäckerhandwerk, Partnerverbänden sowie der Politik, darunter die amtierende Brotbotschafterin Dorothee Bär zusammen. Zudem wurde die Chronik zur 150-jährigen Geschichte der Verbändeorganisation vorgestellt. Sie beschreibt in Etappen detailliert und zugleich kurzweilig und anekdotenreich die spannende und bewegte Verbandsgeschichte. Die Chronik steht hier als E-Book digital zur Verfügung.

Foto: Zentralverband