Zukunft der Landwirtschaft sichern

Zukunft der Landwirtschaft sichern


Tausende Menschen haben in Berlin auf der Demonstration „Wir haben es satt“ anlässlich der Grünen Woche für mehr Tempo beim notwendigen ökologischen Umbau der Landwirtschaft demonstriert. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Bauernproteste forderte Naturland-Präsident Hubert Heigl die Bundesregierung zu entschlossenem Handeln auf. „Vielen Bäuerinnen und Bauern fehlt die Perspektive, wie es in Zukunft weiter gehen soll. Statt planlos Subventionen zu streichen, brauchen wir endlich einen verlässlichen Fahrplan für den ökologischen Umbau der Landwirtschaft“, sagte Heigl. „Dann wissen die Betriebe, was auf sie zukommt und können planen. Die Konzepte liegen vor, etwa aus der Zukunftskommission Landwirtschaft, aber die Bundesregierung muss endlich ins Handeln kommen.“

Weniger Bürokratie, mehr Umweltwirkung
Eine konsequente Ökologisierung der Landwirtschaft dürfe dabei aber nicht mehr Bürokratie bedeuten, sondern müsse vielmehr einhergehen mit einem deutlichen Bürokratieabbau, betonte der Naturland-Präsident. Als Beispiele nannte er die dringend notwendige Reform der europäischen Agrarförderung (GAP), wie auch die derzeitige Düngeverordnung. „Die Regeln der GAP mit ihrer Vielzahl von förderbaren Einzelmaßnahmen sind mittlerweile so kompliziert, dass selbst die Verwaltung kaum mehr durchblickt, zugleich ist die Umweltwirkung minimal. Das muss einfacher werden und konsequenter an der erbrachten Umweltleistung ausgerichtet werden““, forderte der Naturland-Präsident: ,,Wie das funktionieren kann, zeigt unser Stufenmodell für eine neue GAP, das wir gemeinsam mit dem BÖLW vorgelegt haben““, fügte Heigl hinzu, der auch Vorstand Landwirtschaft im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft ist.

Düngeverordnung mit zusätzlichen Vorschriften
Bei der Düngeverordnung wiederum müssten die Bio-Betriebe von völlig überflüssigem bürokratischem Aufwand befreit werden. ,,Das, worum es bei der Düngeverordnung geht, ist im Öko-Landbau schon längst geregelt, etwa durch die flächengebundene Tierhaltung. Dennoch gängelt die Düngeverordnung die Bio-Betriebe mit zusätzlichen Vorschriften, die eigentlich für die konventionelle Landwirtschaft gemacht sind““, kritisierte Heigl.

Foto: Sabine Bielmeier/ Naturland