Getreidepreis: Konventionell nah an Bio

Getreidepreis: Konventionell nah an Bio

„Biogetreide jetzt billiger als normales Getreide“ titelten verschiedene Agrarmagazine Ende April. Das stimmte nicht ganz, aber es war der bisherige Höhepunkt der Preissteigerungen an den konventionellen Börsen und löste heftige Diskussionen auch in der Bio-Branche aus, meldet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).

Tatsächlich erreichten die konventionellen Getreidepreise nie dagewesene Höhen, gingen aber inzwischen wieder zurück – um sich wahrscheinlich auf einem Niveau zwischen den Preishöhepunkten und davor zu stabilisieren. Auslöser seien der globale Mangel an konventionellem Getreide und die deutlich gestiegenen Produktions- und auch Logistikkosten. Die konventionellen Preise rückten nah an die Bio-Preise heran. So kostete in der Preisspitze Ende April Bio-Roggen 419 EUR/t, während die konventionelle Variante bei 346 EUR/t lag. Bei Futterweizen sind die Preissteigerungen bei beiden Varianten immens: auf 528 EUR/t und 371 EUR/t.

Der Bio-Markt ist viel weniger abhängig vom Weltmarkt, da die Ware kaum weltweit, eher europaweit gehandelt wird. Außerdem werden eher langfristige Kontrakte geschlossen. So kurzfristige Preisänderungen wie am konventionellen Markt sind am Bio-Markt eher selten. Wobei sich das in den vergangenen beiden Jahren etwas geändert hat. In einem sind sich aber alle einig: Die Preise bleiben hoch. Auf welchem Niveau genau bleibt bislang noch unklar – und deshalb zögern jetzt viele Unternehmen mit Abschlüssen.

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