Die EC-Karte wird immer beliebter
Deutschland gilt im internationalen Vergleich als sehr bargeldlastiger Markt. Doch das scheint sich weiter zu ändern, wie eine aktuelle Studie zeigt. Erstmals zahlen die Konsumenten in Deutschland häufiger mit Giro- oder Kreditkarte als mit Bargeld. Das geht aus einer repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme (IDZ) hervor, hinter der Unternehmen, Verbände und Institutionen aus der hiesigen Payment-Wirtschaft stehen. So haben im laufenden Jahr von den gut 1000 Befragten 47 Prozent bei ihrem Einkauf mit Karte bezahlt, während 41 Prozent zu Hart- oder Papiergeld griffen.
Dies sei das erste Mal seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 2006, dass Kartenzahlung das Bezahlen per Bargeld überhole, betont die IDZ. Seitdem wird die Befragung jedes Jahr durchgeführt. Im Vergleich zum vergangenen Jahr gewann die Karte 3 Prozentpunkte hinzu, während Bargeld um 7 Prozentpunkte nachgab.
Mehr Unabhängikeit von amerikanischen Bezahlsystemen gefordert
Dabei nutzte von den Personen, die verschiedene Bezahlkarten besitzen, über die Hälfte (52 Prozent) am liebsten die Girocard, 15 Prozent bevorzugten die Kreditkarte. Zudem zeigt die Umfrage, dass sich mobiles Bezahlen immer weiter durchsetzt – insbesondere in jüngeren Zielgruppen. So gab insgesamt ein Viertel der Befragten an, in diesem Jahr bereits mit dem Smartphone oder der Smartwatch bezahlt zu haben. Bei den unter 30-Jährigen waren es sogar 42 Prozent. Insgesamt hat die Bezahlung per mobilem Endgerät der Studie zufolge in den vergangenen drei Jahren ihre Beliebtheit mehr als verdoppelt.
Derweil steige die Aufmerksamkeit für deutsche und europäische Bezahlsysteme, die mehr Unabhängigkeit von Anbietern wie Paypal oder den großen Kreditkartenfirmen und mehr Datensouveränität versprechen. So halten es laut Umfrage 60 Prozent der Befragten für wichtig, auch in Zukunft mit der Girocard oder Wero über deutsche beziehungsweise europäische Alternativen zu amerikanischen Anbietern zu verfügen. Das seien 15 Prozent mehr als noch vor drei Jahren. Und 69 Prozent sähen es als Vorteil, dass Deutschland dadurch Souveränität gegenüber den USA gewinne. (ire)
Dieser Text erschien zuerst auf www.lebensmittelzeitung.net.
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