Mehrheit für Plastikabkommen
Rund um den Globus ertönt der Ruf nach wirksamen Maßnahmen gegen die Plastikflut: 86 Prozent der Deutschen halten ein weltweites Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung für wichtig. Ebenso viele wollen, dass Hersteller und Einzelhändler für die Reduzierung, Wiederverwendung und das Recycling von Kunststoffverpackungen verantwortlich gemacht werden. Dies geht aus einer internationalen Umfrage des Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Plastic Free Foundation hervor, die gemeinsam mit dem WWF veröffentlicht wird.
Die Befragungen fanden in 28 Ländern statt. Im Vorfeld des UN-Umweltgipfels (UNEA) Ende Februar fordert der WWF die UN-Mitgliedstaten auf, Verhandlungen für ein rechtsverbindliches globales Abkommen gegen die Plastikverschmutzung einzuleiten. Im internationalen Durchschnitt sind sogar 88 Prozent der Befragten aus 28 Ländern der Meinung, dass ein globaler Vertrag wichtig ist, um die Plastikkrise wirksam zu bekämpfen. Zudem wollen 85 Prozent der international Befragten, dass Hersteller und Einzelhändler für ihre Kunststoffverpackungen Verantwortung übernehmen.
„Die Umfrage spiegelt die überwältigende Unterstützung der internationalen Öffentlichkeit für ein umfassendes Plastikabkommen wider, daraus leitet sich ein klarer Handlungsauftrag für einen zügigen Beginn von Verhandlungen ab“, sagt Alois Vedder. „Die Plastikkrise ist weltumspannend und ist schon lange außer Kontrolle geraten. Die Regierungen sind jetzt gefordert, ein wirksames globales Plastikabkommen auf den Weg zu bringen. Ein solches Abkommen muss rechtsverbindlich sein und den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfassen, damit wir die weitere Plastikverschmutzung in der Umwelt stoppen können, und zwar bereits bis 2030“.
Die umfassendste und konsequenteste Resolution haben Peru und Ruanda mit zusammen 58 unterstützenden Staaten vorgelegt. Ziel ist es, auf der Konferenz den Startschuss für Verhandlungen über ein konkretes Abkommen zu beschließen. Das öffentliche Bewusstsein und die Besorgnis über die Krise haben zugenommen, da das Problem des übermäßigen Plastikverbrauchs und der Plastikverschmutzung exponentiell gewachsen ist: Laut einer aktuellen Metastudie des WWF droht sich die Plastikmüllkonzentration im Meer bis 2050 zu vervierfachen. Etwa 19-23 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr gelangen vom Land in die Gewässer der Welt – das entspricht fast zwei LKW-Ladungen pro Minute.
Foto: WWF