Lieferungen statt Ladengeschäft
Seit einigen Tagen hat das Café Müller in Willingen komplett geschlossen. „Es ist unser Bedürfnis, die Gesundheit unserer Mitarbeiter aufrecht zu erhalten“, erklärt Juniorchef Jan-Christian von der Heide (Foto) in einem Video auf Facebook.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Bäckerei im sehr touristisch geprägten hessischen Rothaargebirge die Kundenfrequenz abhanden gekommen ist: „Unser Geschäft ist zurückgegangen, wir mussten jeden Tag die Hälfte wegwerfen“, bedauert Seniorchef Wolfgang von der Heide. Auch Lieferungen an die Gastronomie brechen weg. Von der Heides Plan lautet deshalb: „Wir müssen andere Absatzkanäle ausbauen und ein neues Klientel erschließen!“
Prompt hat er einen Lieferservice für Endkunden in Willingen und drei weitere Ortschaften aufgebaut. „Wir backen sieben Tage die Woche frisch für Sie“, sagt Jan-Christian von der Heide auf Facebook. Bestellungen können täglich bis 16:30 Uhr aufgegeben werden, telefonisch, per Fax, Mail oder Whatsapp. Geliefert wird am Folgetag, wahlweise zwischen 6:30 und 9:00 Uhr oder zwischen 16:00 und 18:00 Uhr. Einen praktischen Bestellschein gibt es auch und der Lieferservice ist kostenfrei.
„Wir verzichten in dieser Zeit komplett auf Bargeld“, erklärt der Juniorchef. Bezahlt wird per Karte oder auf Rechnung. Beworben werden die Lieferungen über die sozialen Netze, direkte Mails an Stammkunden und einem Aushang am Laden. Demnächst wird noch eine Anzeige im regionalen Monatsmagazin geschaltet. „Es ist wichtig, das ganz schnell an den Start zu bringen“, ist sich der Seniorchef bewusst. Das zarte Pflänzchen müsse nun schnell gegossen werden. Noch sei man mit wenigen Lieferungen am Tag ganz am Anfang, doch: „Es wächst jeden Tag. Und alle Bestellungen kommen von Neukunden.“ Ein Lieferservice für Flammkuchen soll demnächst folgen.
Parallel dazu arbeiten die von der Heides daran, ihren bereits bestehenden Onlineshop https://gourmetbrot.de anzukurbeln. „Ein Newsletter geht morgen raus.“ Einen hochwertig gestalteten Katalog gibt es bereits. Bundesweite Bestellungen hat der Gourmetbäcker auch im B2B-Bereich. Wolfgang von der Heide: „Auch dieses Liefergeschäft wollen wir ausbauen. Eine Zukunft sehe ich auch im TK-Bereich.“